vonBenjamin Kiersch 02.11.2009

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Letzte Woche stellte der Internationale Währungsfonds in Washington seinen „Regional Economic Outlook“ für Lateinamerika vor. Danach ist die bolivianische Volkswirtschaft besonders krisenfest: Die bolivianische Wirtschaft ist laut IMF im ersten Halbjahr 2009 um 3 Prozent gewachsen: die bei weitem höchste Wachstumsrate in der Region.

Im grünen Bereich: Makroökonomische Indikatoren Boliviens von 2006-2009. Quelle: IWF. Zusammenstellung: La Razón

Der IWF lobte die positiven Entwicklungen im Staatshaushalt Boliviens: so seien die Staatseinnahmen seit 2005 um 18 % jährlich gestiegen, während die Ausgaben nur um 9 % pro Jahr gewachsen sind. Seit 2006 ist die Haushaltsbilanz positiv. Die strategischen Währungsreserven sind gemessen am BIP die höchsten in der Region, und die Inflationsrate ist niedrig.

Marktfrauen in Cochabamba

Die Regierung von Evo Morales sieht sich in ihrem wirtschaftspolitischen Kurs bestätigt. Wirtschafts- und Finanzminister Luis Arce erklärte, das neue ökonomische Modell, zu dem die starke Besteuerung von Einnahmen aus der Gas- und Ölförderung sowie die Auszahlung von Boni für Schulkinder, werdende Mütter und alte Menschen gehören, habe sich bewährt. Der Minister fügte süffisant hinzu, dass die bolivianische Wirtschaft gerade deshalb krisenfest sei, weil sich die Regierung nicht an die Rezepte des IWF gehalten habe. Diesen Kurs wolle man auch in Zukunft fortsetzen. Der IWF rät den Regierungen Lateinamerikas, die Staatsausgaben zur Unterstützung der Wirtschaft in der Krise langsam wieder zurückzufahren. Der bolivianische Wirtschaftsminister hält dagegen: “Wir glauben nicht, dass der Staat nur dann intervenieren sollte, wenn es Krisen oder Probleme gibt, oder um konjunkturelle Tiefen zu überstehen. Wir glauben, dass das Engagement des Staats permanent sein solle.“

Die Statistiken des Internationalen Währungsfonds scheinen ihm Recht zu geben.

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