vonGerhard Dilger 28.06.2009

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In Rios Armenviertel Santa Marta, wo Michael Jackson im Mai 1996 Teile seines Videos They don’t care about us drehen ließ,

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=CQ59cd5VlO4[/youtube]

hat er bis heute besonders viele Fans. Rios Gouverneur Sérgio Cabral will dort sogar eine Jacko-Statue aufstellen lassen – ein ziemlich durchsichtiges Manöver, um sich bei der Bevölkerung anzubiedern. Denn für die Favela-BewohnerInnen ist der Songtext so aktuell wie vor 13 Jahren: Politiker interessieren sich gewöhnlich nur vor Wahlen für sie.

Schwer vorstellbar ist in Brasilien eine Aktion wie die von Jarvis Cocker bei einem Jackson-Auftritt in London, als der damalige Pulp-Frontmann auf die Bühne stürmte, um gegen das Messiasgehabe des androgynen Superstars zu protestieren:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=XkdikcrjbZk[/youtube]

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https://blogs.taz.de/latinorama/jacko_in_brasilien/

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kommentare

  • Das ist eine alte Rio-de-Janeiro-Geschichte, Liebe und Rassismus zu den Favelas. Liebe zur Musik und Mythos von seiner Lebenssart und Rassismus gegen die „Unterklassifizierten“, ursprünglich nur Schwarze, nach dem Canudos-Genozid und heute dazu die Nordestinos, die dort wohnen.

    Es sind 2 Städte, die miteinander verbunden sind wie Wasser und Öl, verschmelzen tun die nie.

    Liebe und Rassismus, einerseits will Rios Gouverneur Sérgio Cabral in eine Favela eine Jacko-Statue aufstellen lassen, andererseits schickt er schlecht bezahlte und mörderische Militär-„Elite-Truppen“ zum „Säubern“ und Eliminieren der Kids, die damals das Lied von Jacko geglaubt haben.

    „They don’t care about us“ wiederholt und wiederholt, die CDs sind Menschen und die Löcher in der Mitte sind von Kugeln verursacht.

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