Du bist Präsidentschaftskandidat der rechtskonservativen UDI in Chile und warst vorher Superminister für Energie und Bergbau im „Expertenkabinett“ von Präsident Sebastian Piñera. Für dieses Superamt qualifiziert hattest Du Dich u.a. als erfolgreicher Geschäftsführer der Cencosud Holding, des von dem Deutsch-Chilenen Horst Paulmann gegründeten Riesen-Einzelhandelskonglomerats, dem Santiago unter anderem den höchsten Phallus Lateinamerikas, das Costanera Center, verdankt.
Nun hat das Oberste Gericht in Santiago festgestellt, dass Cencosud unter Deiner Leitung sechshunderttausend Kunden betrogen hat, die eine Cencosud-Kreditkarte besitzen und mit dem grossartigen Motto „Du bist Erster“ von Deinem Unternehmen geködert wurden. Cencusud soll geschätzte 70 Millionen US Dollar an eben diese Kunden zurückzahlen. Und was sagst Du zu dem Urteil? „Als Geschäftsführer musste ich die Entscheidung des Aufsichtsrats ausführen, das war meine Aufgabe“. Und? „Deswegen stand es mir nicht zu, diese Entscheidungen zu bewerten.“
Laurence! Wenn Du schon als Cencosud-Geschäftsführer nicht Dein Gehirnkästel einschalten konntest, wie sollen sich die ChilenInnen bitteschön einen Präsidenten Golborne vorstellen? Ach, die sollen sich Dich gar nicht vorstellen, sondern einfach nur wählen? Ohne nachzudenken, genau wie Du? Und ansonsten schön weiter mit ihrer Cencosud-Kreditkarte shoppen gehen? Denn Du bist doch schliesslich „Erster“?
Na wenn das so ist, dann will nichts gesagt haben:
Latin@rama
PS – Wenn’s mit dem Job als CEO von Chile trotz allem nix wird, gibt’s ja immer noch das gemütliche Büro der Sunford Management Corporation auf den British Virgin Islands. Wie schön, dass Du als visionärer Businessman vorgesorgt hast!
Verehrter Herr Dr. Volens,
Danke für das Koreferat! Eine Frage nur – wo verorten Sie denn die Barackenkommunisten und Öko-Trotzkisten? Ist es nicht vielmehr so, das das Hauptproblem für die Entwicklung der 500 Millionen Latin@s die Eliten in den Ländern selbst sind? Die absolut kein Interesse daran haben, dass diese Personen etwas anderes werden als Kleinbauern, Schuhputzer, Minenarbeiter und Hausangestellte? Weil sie nämlich von deren billigen Arbeitskraft, neben der hemmungslosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, profitieren?
In diesem Sinne: ¡Hasta la victoria siempre!
Saludos,
Ihre Öko-Trotzkisten beim Latin@rama-Kollektiv