vonGerhard Dilger 15.12.2011

Latin@rama

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In der deutschen Umweltszene – und nicht nur dort – herrscht Verwirrung: Sind die von Ecuadors Präsident Rafael Correa als Jahresziel ausgegebenen 100 Millionen Dollar für die “Dschungel-statt-Öl-Initiative” Yasuní-ITT nun erreicht, wie die Regierungsbeauftragte Ivonne Baki behauptet? Wie kommt sie auf diesen Betrag? Enthält er Mittel aus Deutschland, was Minister Dirk Niebel bestreitet? Und ist der Yasuní-Regenwald, insbesondere das artenreiche ITT-Gebiet an der Grenze zu Peru, jetzt gerettet?

Eine Power-Point-Präsentation aus Bakis Büro, das Correa direkt unterstellt ist, gibt Aufschluss.

Demnach waren am 7. Dezember genau 2.469.319,88 US-Dollar in den Yasuní-ITT-Treuhandfonds eingezahlt, also 2,5 Prozent des von Correa ausgegebenen Jahresziels von 100 Millionen Dollar.

Die “konkreten Zusagen”  (s. o.) belaufen sich auf gut 105 Millionen Dollar.

Und erstaunlicherweise sind in diesem Betrag unter dem Stichwort “Technische Zusammenarbeit” 46,9 Millionen von der deutschen Regierung enthalten, mit dem Zusatz: “Nach den Erklärungen der deutschen Ministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Umwelt (35 Mio. Euro über drei Jahre)”.

Hinzu kommen noch einmal “Beiträge, um die verhandelt wird” – derzeit 7,7 Millionen. Als Bruttogesamtbetrag führt Baki 116.048.384,63 Dollar auf.

Was diese Rechenkünste zu bedeuten haben, steht demnächst in der taz. Nur so viel sei bereits vorweggenommen: Das Yasuní-ITT-Gebiet ist gefährdeter denn je, die Planungen für eine Ölförderung ab 2013 laufen auf Hochtouren.

Nachtrag 18.12.: -> Artikel.

 

 

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