vonGerhard Dilger 06.02.2010

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Der Journalist Tomás Eloy Martínez, einer der ganz Großen der argentinischen Literatur, ist tot.

Daniel Alberto Dessein aus Tucumán zitiert den alten Freund und Kollegen in seinem Nachruf.  „Das Gespenst des Todes“, so Martínez 2008, „ist da“.

Aber ich versuche, ihm keine Bedeutung zu geben. Vielleicht kommt es, wenn man es am wenigsten erwartet. Ich würde, wie Marguerite Yourcenar einmal gesagt hat, am liebsten mit offenen Augen sterben, erfahren, was auf der anderen Seite ist.

Dem faszinierendsten Phänomen der politischen Kultur Argentiniens, dem Peronismus, näherte er sich in Der General findet keine Ruhe und Santa Evita mit einer gelungenen Mischung aus Journalismus, Geschichtsschreibung und Fiktion an. Meister der ironischen Dekonstruktion hat ihn daher der Kritiker Peter B. Schumann genannt.

Als „spannende Einführung in die jüngere Geschichte Argentiniens und die Geheimnisse der labyrinthischen Stadt Buenos Aires“ bietet sich Der Tangosänger an, sein bislang letzter auf deutsch erschienener Roman.

Osvaldo Bayer erinnert daran, dass Martínez´ erste Bücher während der Militärdiktatur (1976-83) verbrannt wurden. „Wie wenige hat uns Tomás Eloy Martínez der Wahrheit nähergebracht“, schreibt Carlos Fuentes.

Nun ist der große Chronist im Alter von 75 Jahren einem Gehirntumor erlegen.

Foto: dpa

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