vonGerhard Dilger 02.11.2008

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Ich sitze in meinem Hotelzimmer in San Salvador, und dank DW-TV erlebe ich taz-Kollegin Adrienne Woltersdorf fast live im heutigen Presseclub. Unsere Frau in Washington zeigt sich als größter Obama-Fan in der Korrespondentenrunde, denn Obama wäre “ein Präsident, der nicht nur dem Kapital dienen wird“.

Das hoffen auch die meisten TeilnehmerInnen des diesjährigen Iberoamerikagipfels, der vorgestern zu Ende gegangen ist. Brasiliens Präsident Lula, der noch während des Gipfels nach Kuba weiterflog, drückt Obama die Daumen: “Ebenso wie Brasilien einen Metallarbeiter gewählt hat, Bolivien einen Indígena, Venezuela Chávez und Paraguay einen Bischof, so außergewöhnlich wäre es, wenn in der größten Volkswirtschaft der Welt ein Schwarzer zum Präsidenten gewählt würde”.

Der greise Revolutionsführer Fidel Castro zeigte sich in seiner Kolumne “Überlegungen des Compañero Fidel” über dieses Statement höchst angetan. Auch Cristina Fernández de Kirchner aus Argentinien und Rafael Correa aus Ecuador haben sich schon öffentlich lobend über Obama geäußert. Und Evo Morales wünscht sich einen Neuanfang in den arg strapazierten Beziehungen zu Washington.

Und die Männer und Frauen auf der Straße? Die würden den schwarzen Senator wohl mit ähnlich klaren Mehrheiten wählen wie die Deutschen.

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