vonBenjamin Kiersch 23.03.2010

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In La Paz geht’s dieser Tage viel ums Wasser: Zum Weltwassertag gestern organisierte die Stadtverwaltung eine Wasser-Messe, auf der man sich an diversen Ständen über den verantwortungsvollen Umgang mit dem Element informieren konnte. Dazu interpretierten Musikgruppen aus dem Umland Lieder über’s – genau! – Wasser.

Wasser ist ein immer wichtigeres Thema im Hochland von Bolivien. Die Millionenstädte La Paz und El Alto beziehen ihr Trinkwasser aus Talsperren, die hauptsächlich aus Gletscherabflüssen gespeist werden. Diese Gletscher schmelzen, bedingt durch den Klimawandel, rapide: Zwischen 1997 und 2004 haben die Gletscher nach Angaben der UN etwa 25 % ihrer Masse verloren, einige deutlich mehr: Der Milliuni-Gletscher oberhalb der gleichnamigen Talsperre, ist seit 1997 um 68 % geschmolzen. Experten meinen, dass schon bald neue Quellen erschlossen werden müssen, um die Versorgung der Städte mit Trinkwasser sicherzustellen.

Auch auf dem Land im Altiplano spüren die Menschen die Folgen des Gletscherrückgangs, wie das beeindruckende Video zeigt, dass das Democracy-Center in Cochabamba produziert hat:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=5JoOiNQDk4A[/youtube]

Allerdings ist nicht nur der Klimawandel für die Wasserprobleme in La Paz verantwortlich: Probleme bereitet auch die marode Infrastruktur der Wasserbetriebe. EPSAS, der Wasserversorger von La Paz und El Alto, gibt an, dass etwa 30 % des eingespeisten Wassers durch Fugen und Risse im Leitungsnetz  verloren gehen. Der Umweltverband LIDEMA geht von bis zu 50 % Verlusten in den Rohren aus. Da die Wasserpreise in Bolivien vielfach unter den Kosten für Wartung und Unterhaltung des Versorgungsnetzes liegen, ist davon auszugehen, dass sich die Leitungsverluste in Zukunft noch erhöhen könnten. Um diese Verluste zu vermindern und die Wasserversorgung sicherzustellen, werden in den nächsten Jahren bedeutende Investitionen in das Rohrnetz nötig sein.

Wasser wird auch in der Zukunft ein wichtiges Thema für La Paz bleiben.

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