Kapitalismus funktioniert wie ein Schwarzes Loch: Er versucht sich alles um sich herum einzuverleiben. Alles muss zum Geschäft werden, auch das, was bislang in öffentlicher oder gemeinschaftlicher Regie geregelt wurde. (…) Doch gegen diese Einverleibung hat es durchaus Widerstand gegeben: In Bolivien wehrten sich Menschen gegen die Privatisierung der Wasserversorgung, in El Salvador gegen die des Gesundheitswesen, in Deutschland gegen die der Bahn, in Italien gegen die des Bildungswesens.
So beginnt das Editorial der jüngsten ila zum Schwerpunktthema Gemeingüter (engl. commons). Einen spannenden Überblick über die gerade beginnende Debatte um die Gemeingüter, die u. a. auf dem letzten Weltsozialforum in Belém geführt wurde, liefert auch das Buch Wem gehört die Welt?, das am morgigen Montag in der Zentrale der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin vorgestellt wird.
Herausgeberin Silke Helfrich (r.), die zudem im Alleingang den hervorragenden CommonsBlog bespielt, diskutiert mit dem Philosphen Andreas Weber und dem Grünen Reinhard Bütikofer.
Konsequenterweise ist das Buch auch komplett online zu haben, ebenso wie die 2008 erschienene spanische Fassung.
P. S. Und weil wir gerade bei Veranstaltungshinweisen sind: Benjamin Bunk (l.) von den Amigos do MST (Freunde der brasilianischen Landlosenbewegung) berichtet am Mittwoch im Welthaus Bielefeld über das Weltsozialforum und die aktuelle Situation der Landlosen.
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Da sei gleich noch auf Silke Helfrichs Blog-Posting vom Freitag hingewiesen, aus dem hervorgeht, dass die taz leider manchmal auf der anderen Seite der Debatte um Gemeingüter steht und privaten Profiten auf Kosten der Allmende das Wort redet:
http://commonsblog.wordpress.com/2009/03/20/gefahrlicher-open-acces-schwindel/