vonClaudius Prößer 07.10.2008

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„Seit 1938“ gibt es den Cóndor, die deutschsprachige Zeitung Chiles, wie sie selbst stolz im Kopf ihrer Webseite verkündet. Trotzdem, muss man der Redlichkeit halber hinzufügen, handelt es sich nicht um ein braunes Blatt, jedenfalls schon lange nicht mehr. Die Wochenzeitung ist allenfalls eine beschauliche und bisweilen schwer verdauliche Chronik der chi­le­nischen Aktualität unter besonderer Be­rück­sich­ti­gung deutscher bzw. deutschstämmiger Interessen.

Dass der 3. Oktober Nationalfeiertag ist, merken die meisten in Deutsch­land nur daran, dass sie ausschlafen können und im Fernsehen schon wieder das Ar­chiv­ma­te­ri­al vom Mauerfall läuft. In Chile, wo Patriotismus als Indiz für seelische Ge­sund­heit gilt, so wie rote Bäckchen von kör­per­li­chem Wohlergehen zeugen, ver­öf­fent­licht der Cóndor aus diesem An­lass alljährlich eine „Spezialausgabe Tag der Deutschen Einheit“, in der dann alle Unternehmen mit deutschem Mi­gra­tions­hin­ter­grund Gruß­botschaften schalten.

Dass das sprachliche Fingerspitzengefühl in manchen Fällen schon ein wenig ge­litten hat, mag folgendes Beispiel verdeutlichen. Die chilenische Gildemeister-Gruppe macht ihr Geld übrigens mit dem Import von Autos und Maschinen.

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