Ein neuer Begriff taucht auf und der Schriftsteller Arnon Grunberg schreibt in diesem Zusammenhang in De Volkskrant, dass er ein „gigantisches Geschlechtsteil“ habe: „Lokjood“. „Lok“ – das hat nichts mit der Eisenbahn zu tun, es geht um Locken und um ganz genau zu sein „Lockvögel“. „Jood“ bedeutet auf niederländisch Jude und somit sind wir beim Phänomen „Lockvogel-Juden“.
Ich kenne Juden in allerlei Ländern, und sie sind „Du und ich“. Ob sie wie Arnon Grunberg „gigantische Geschlechtsteile“ haben, ist mir Wurscht, aber bei Grunberg scheint das so zu sein und beschnitten ist er lt. eigener Aussage auf der Titelseite von De Volkskrant auch. Er will sich jetzt als Lockvogel-Jude zur Verfügung stellen.
Lockvogel-Juden einzusetzen ist eine Idee von Achmed Marcouch, einem Politiker der sozialdemokratischen PvdA. Er war mal Stadtteil-Politiker im Amsterdamer Problem-Viertel Slotervaart und ist jetzt Abgeordneter in Den Haag. Er gilt als streng gegenüber den sogenannten „Hangjongeren“, also herumhängenden (moslemischen) Jugendlichen. Es sind Jungs, die glauben, nichts zu tun zu haben, und so hängen sie an den Straßenecken herum und pöbeln rum. Wenn Juden vorbeikommen, werden sie besonders ausfällig, aber auch Polizisten mögen nicht und so machen sie viele Probleme.
So viele, dass Juden in bestimmten Teilen Amsterdams nicht mehr ihre „äusserlichen Kennzeichen verbergen“, sagt CIDI (Zentrum für Information und Dokumentation Israel). Laut Volkskrant gäbe es in Amsterdam 40.000 Juden.
Zurück zu den Lockvogel-Juden. Achmed Marcouch will also in den Problem-Stadtteilen Menschen (wahrscheinlich Polizisten) als Juden verkleidet herumlaufen und sich anpöbeln lassen. Die Pöbler können dann einkassiert werden. Amsterdams P0lizei hat den Plan nicht zurückgewiesen, CIDI ist für die Lockvogel-Sache.
Arnon Grunberg ist regelrecht begeistert, er will jetzt Lockvogel-Jude werden. Er wolle „schon sein ganzes Leben Lockvogel-Jude sein“, seine schriftstellerische Tätigkeit habe er „nebenbei“ erledigt. Er wolle nun eines Abends mit einem Regenmantel durch den Stadtteil De Baarsjes laufen. Dann zu einer Gruppe herumhängender marokkanischer Jugendlicher gehen. Die würden dann sagen „wieder so einer“. Daraufhin würde er den Mantel öffnen und sein „gigantisches, beschnittenes Geschlechtsteil“ zeigen.
Und, das scheint mir logisch zu sein, dann würden aus dem Hintergrund Ordnungshüter herbeischnellen und die Antisemiten verhaften. Marcouch, früher mal selbst Polizist, nennt das alles „pragmatisch“. Wer hätte gedacht, dass wir das Problem mit dem Antisemitismus mit dem Geschlechtsteil von Arnon Grunberg lösen könnten?