vonericbonse 16.06.2017

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Diesmal soll es nicht nur ein Durchbruch sein, sondern eine Wende: Bald könne Griechenland wieder auf eigenen Beinen stehen, behauptet die Eurogruppe. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Nun haben also auch die Gläubiger geliefert. Nachdem sie Griechenland das härteste Reform- und Kürzungsprogramm aller Zeiten aufoktroyiert haben, gewähren sie nun endlich frische Hilfskredite.

Doch die 8,5 Mrd. Euro reichen gerade mal, um die nächsten fälligen Altkredite abzustottern und Schulden bei griechischen Unternehmen zu begleichen. Bei den Menschen kommt davon nichts an.

Zudem ist fraglich, ob die Summe ausreicht, damit Griechenland bald wieder auf eigenen Beinen steht, wie EU-Kommissar Moscovici behauptet. Bis Sommer 2018, wenn der 3. Bailout endet, reicht es wohl kaum.

Eine Farce ist schließlich die IWF-Beteiligung, die ja bekanntlich an Schuldenerleichterungen gebunden war. De facto wird es weder das eine noch das andere geben. Der IWF tut nur so, als komme er an Bord.

Finanziell wird er sich erst dann beteiligen, wenn es Schuldenerleichterungen gibt. Doch die Eurogruppe tut – auf Druck von Finanzminister Schäuble – alles, damit es nicht dazu kommt.

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