vonJakob Hein 14.07.2011

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So schlimm wie in der Karikaturenredaktion der SZ kann das Problem gar nicht sein

Wenn irgendwann einmal nichts vom Jahr 2011 erhalten sein wird als diese Karikatur, was werden dann die Forscher ferner Zeiten von diesem Jahr denken? Dass die Vereinigten Staaten damals so wenig mit dem Rest der Welt zu tun hatten, dass man sie als Raumschiff sah? Dass der damalige Präsident Obama eine verwickelte Beziehung zu diesen Vereinigten Staaten hatte? Dass Houston nicht Teil der Vereinigten Staaten ist, weil wo würde der Funkspruch sonst hingehen? Dass man damals die ersten Cabrio-Raumgleiter flog?

Liebe Forscher der fernen Zukunft, lasst Euch nicht bange werden! Selbst wenn man im Jahr 2011 lebt und täglich die Zeitung liest, bekommt man schlimme Kopfschmerzen, wenn man diese Zeichnung zu verstehen versucht. Das Raumschiff soll irgendwie was mit dem jetzt abgeschlossenen Spaceshuttle-Programm andeuten, der Präsident an der Leine irgendwas mit politischen Schwierigkeiten. Aber ob das mit Afghanistan, der Gesundheitsreform, der weltweiten, auch in den USA vorhandenen Schuldenkrise, den anstehenden Neuwahlen oder der konservativen Spaltung zu tun hat – egal. Der Zeichner ist wahrscheinlich im Urlaub und hat einfach einen Stapel Zeichnungen mit der Aufschrift “Ohne Thema i.e.S. ” in der Redaktion hinterlassen. Und eine von denen haben sie dann halt heute genommen.

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