von 03.05.2011

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Die taz benutzt neben ihrem eigenen Zahlbutton schon länger den social Micropayment-Dienst Flattr. Außer Flattr gibt es weitere Anbieter von Social Payment – am bekanntesten ist Kachingle. Heute kam per Twitter die Nachricht zu mir, dass man jetzt auch taz.de per Kachingle bezahlen könne. Das ist so nicht richtig, denn wir nutzen diesen Dienst nicht – und haben das im Moment auch nicht vor.

Der Tweet von Ansgar Warner (@e_book_news) war gut gemeint und verwies auf eine Seite von Kachingle, wo tatsächlich verkündet wird, dass man dort taz.de bezahlen könne. Dieses Feature ist inzwischen auch von Ansgar Warner genutzt worden, wie er nach meiner Antwort per Twitter inzwischen in seinem Blog erklärt.

Dahinter steckt eine neue Marketing-Methode von Kachingle, um seinen Bezahldienst bekannter zu machen: Per Browser-Plugin kann man auf seinem Browser jede Website mit virtuellen Kachingle-Symbolen verzieren. Und Kachingle verbucht dann tatsächlich Umsätze für diese Website.

Wundersame taz.de-Seite auf Kachingle

Die können natürlich nur überwiesen werden, falls der Betrieber dieser Website einen Account bei Kachingle einrichtet.

Das Kalkül dabei ist, dass der schon einen Account einrichtet, wenn er feststellt, dass man ihm Geld schenken will. Geld stinkt eben nicht.

Auf uns wirkt dieses Vorgehen irgendwie unseriös.

Tatsächlich will Flattr, das wir ja schon nutzen, einen ähnlichen Weg gehen. Zum 1. Mai hatte man das neue Feature angekündigt – bislang aber noch nicht umgesetzt. Im Flattr-Blog heißt es dazu, man wolle es möglich machen, auch User zu flattern, die keinen Account haben. Das soll über den Twitter-Account des Urhebers funktionierten. Das Geld soll nach dem, was  Peter Sunde auf der Re:publica sagte, auf einem Schattenkonto geparkt werden, wo der Urheber es abrufen kann, so er will. Tut er es nicht, soll das Geld an den Zahler zurückfließen bzw. an die echten von ihm geflatterten Flattr-User gehen.

Bislang sind die Angaben von Flattr noch etwas vage. Wir sind gespannt, wie das genau aussehen wird. Aber auch ein wenig skeptisch. Aus unserer Erfahrung nun mit Kachingle können wir sagen, dass es sich zumindest komisch anfühlt, wenn man als Websitebetreiber erfährt, dass jemand einem Geld anweisen will auf einem Weg, den man nicht beschreiten wollte.

Matthias Urbach (@urbach) ist Leiter von taz.de


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https://blogs.taz.de/nein_tazde_macht_nicht_bei_kachingle_mit/

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