vonMarkus Szaszka 30.05.2018

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Neulich, nach einer Grillparty, wurde mir wieder mal bewusst, weshalb ich mich von reinen Männerrunden fernhalte.

Es war der Abend des Champions League Finales, es wurde im Garten gegrillt und ich hatte mit dem Gastgeber eine geschäftliche Angelegenheit zu klären. Das Spiel interessierte mich auch, also blieb ich länger.

Der Gastgeber war äußerst nett, ein friedvoller Typ, der seinen Gästen jeden Wunsch von den Lippen ablas. Außer ihm schienen noch ein paar der anderen Jungs sympathisch zu sein, andere wiederum ganz und gar nicht. Wer weiß, vielleicht war es nur die Gruppendynamik, die manchen Anwesenden die Sicherungen durchbrennen ließ, aber von Bier zu Bier wurde es affiger.

Nicht lange nach dem Anpfiff kamen die ersten unlustigen Frauenwitze à la „Wodurch unterscheiden sich Männer- und Frauenfußball.“ Die vermeintliche Pointe habe ich zum Glück vergessen.

Die wenigsten der Anwesenden waren ausreichend selbstbewusst, um auf das forcierte Lachen zu verzichten, die meisten stiegen mit ein, konterten mit eigenen Witzen, versuchten zu übertrumpfen… alles in allem harmlos.

Nach zwei, drei Bieren begannen einige Exemplare der Krönung der Schöpfung sich zu fragen, weshalb keine Frauen anwesend waren, wo man welche „herbekommen“ könne und wo die „Nutten“ abgeblieben waren, wie sich einer von ihnen so galant ausdrückten. Das wirklich Schlimme war, dass es sich um mehr oder weniger gebildete Männer mit guten Berufen handelte; Anwälte, angehende Politiker und Konsorten. Sie waren sehr gut angezogen, stanken nach Geld und sahen okay aus – waren in erster Linie aber Idioten, und was für welche.

Ich frage mich, ob Frauen auch so plump über Männer reden, wenn sie unter sich sind, wie es umgekehrt der Fall ist. „Hey, Nina, wo sind die Gigolos? Es gibt zu wenig Stricher auf dieser Party!“ Kann ich mir nicht besonders gut vorstellen.

Bis bald, euer Nirgendsmann

PS: Über ein paar Hasskommentare oder Hinweise, dass ich komplett danebenliege, würde ich mich – wie immer – sehr freuen.

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