„Und? habt ihr Fußball gespielt?“, frage ich Clemens, als ich ihn abends bei Nico abhole. „Nicht viel“, antwortet er: „Wir waren auf dem Sportplatz, aber dann hat es angefangen zu regnen, und wir mussten notgezwungen wieder zurück.“ Nicht notgedrungen: notgezwungen.
Und eigentlich hat Clemens ja recht: Die Not zwingt einen wesentlich eher, als dass sie einen drängt. Gier, Liebe, Heimweh und ein paar andere Gefühle können ganz schön drängen – giergedrungen wäre also durchaus in Ordnung. Aber notgedrungen? Holpert inhaltlich. Notgezwungen hingegen ist inhaltlich sauber, holpert uns aber sprachlich, weil wir das Wort nicht kennen.
Aber wie sagte doch schon Goethe über das Land, wo die Zitronen blühn: Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen.