[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=9cG459lrEVY[/youtube]Es ist nun genau acht Jahre her, dass der niederländische Politiker Pim Fortuyn durch den Umwelt-Aktivisten Volkert van der Graaf ermordet wurde. Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit, einige Wochen vor seinem Tod war ich noch bei einer schwer bewachten Pressekonferenz in Rotterdam, die Pim Fortuyn extra für ausländische Journalisten organisiert hatte. Am Tag seines Todes war ich geschäftlich in Dänemark, ironischerweise bei der Zeitung Jylands Posten, die später einmal wegen der Mohammed-Karikaturen berühmt werden sollte. Gemütlich schaukelte ich im Intercity von Aarhus nach Frederikshavn, eine Gruppe Schulkinder stieg ein und lärmte fröhlich. Doch dann piepte mein Telefon.
Hanny SMSte, Pim Fortuyn sei ermordet worden. Ich war fassungslos. SMSte, telefonierte mit halb Holland, fuhr dann mit dem Boot nach Göteborg und morgens sah ich im Bahnhofskiosk dutzende Zeitungen aus aller Herren Länder mit dem toten Pim Fortuyn auf der Titelseite.
In den Niederlanden folgten hektische Wochen. Der tote Pim Fortuyn, der Ministerpräsident werden wollte und wegen gewisser Äußerungen Richtung Islam umstritten war, wurde in einer Prozession durch Rotterdam gefahren und schliesslich gewann Feyenoord Rotterdam das Europapokalfinale gegen Borussia Dortmund. Mein Kind, damals gerade vier Jahre alt, rief angesichts des Blumenmeers bei der Fortuyn-Prozession in Rotterdam, noch eine Weile “Pim Fortuyn!”, wenn es irgendwo noch ein Blumenmeer sah. Hatte sie das alles doch im Fernsehen gesehen.
Acht Jahre später ist nun Zeit für ein paar saftige Komplott-Theorien. War Volkert van der Graaf Alleintäter, oder war es vielleicht doch so mysteriös wie im Fall Kennedy? Wer könnten die Mittäter gewesen sein, Geheimdienste, das Militär? Der öffentlich-rechtliche Sender BNN hat sich an die Arbeit gemacht. So könnte es also tatsächlich einen Mittäter gegeben haben, der von einem Dach Volkert van der Graaf unterstützt hat. So könnte es sein, dass Pim Fortuyn sterben musste, weil er gegen den Ankauf des sogenannten JSF-Flugzeuges gewesen ist.
So ist es durchaus dubios, dass ein Mann namens Mats Herben – ehemals Mitarbeiter beim Verteidigungsministerium – in die Umgebung von Pim Fortuyn gelangt ist, möglicherweise lanziert worden ist.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die PK in Rotterdam. Herben sass als sogenannter Sprecher neben Fortuyn, doch der selbstbewusste Fortuyn fuhr ihm über den Mund. Als Fortuyn tot war, rückte Herben an seiner Stelle. das wirkte auf mich dubios. Dann war die LPF (Liste Pim Fortuyn) unter Herbens Führung auf einmal für den JSF. Die LPF kam sogar in Regierung, aber ohne Pim Fortuyn sackte sie wieder zusammen (die Regierung auch) und heute gibt es sie gar nicht mehr. Dafür aber einen Mann namens Geert Wilders. Der ist allerdings weniger lustig als Pim Fortuyn.