vonDetlef Guertler 26.02.2011

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Gleich zweimal wurde in den Kommentaren zu guttenbergen für eine Alternative zu jenem Verb plädiert, nämlich für plaggen. Einmal von Antoninus:

Vielleicht wird sich “p l a g g e n” als Verbum zum einfacheren Synonym für unrechtmäßige, nicht nur universitäre Pseudo-Leistungen erweisen.

Und dann noch einmal von Walter:

“plaggen” könnte sich ähnlich wie “simsen” etablieren. “Plaggen Sie nicht!” geht einem auch leichter von den Lippen als “Plagiieren Sie nicht”. Plaggen passt phonetisch und inhaltlich auch zu “unplugged”, zwar nicht direkt im Sinne von “Musik ohne elektrische Hilfe” spielen, aber im übertragenem Sinn von “ohne unerlaubte Hilfe” schreiben.

Die Kombination aus Vorschlag und Begründung überzeugt mich schon ziemlich. Hinzu kommt noch, dass angesichts der ständig wachsenden scheinbar frei verfügbaren Content-Mengen und des dramatisch sinkenden Unrechtsbewusstseins (offensichtlich eben nicht nur bei pirativen Kids) es einen ebenfalls wachsenden Bedarf für ein eigenes Wort für diesen Vorgang des sich illegal oder zumindest alegal Bedienens gibt.

Plaggen kann sowohl der Täter als auch das Opfer als auch der Betrachter verwenden: Man kann plaggen oder auch geplaggt werden. Man kann argwöhnen, dass ein Autor geplaggt hat oder ein Text geplaggt ist. Das Wort ist geradezu lakonisch, und es ist relativ wertungsarm – ideale Bedingungen, um eine ähnliche Karriere wie leaken hinzulegen.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/plaggen/

aktuell auf taz.de

kommentare