Ash – Twilight Of The Innocents
„The world has turned and left me here“ sangen Ashs musikalische Brüder im Geiste Weezer im Jahr 1994. Genau diese Zeile beschreibt Ashs Problem in 2007: die drei Nordiren waren eine der fantastischsten Single-Bands der Mitt90er, die Buzzcocks des Britpops, die darüber hinaus auch noch zwei brillante Langspielplatten mit dem Debüt „1977“ sowie Drittwerk „Free All Angels“ veröffentlichten, aber nun sehen müssen, dass ihr Teenagerpunkpop über Sommer, Girls und was sonst noch die Adoleszenten unter uns bewegt, mit Anfang 30 irgendwie schal wirkt. Natürlich ist auch auf „Twilight Of The Innocents“ immer noch die eine oder andere unumstößliche Ash-Hymne zu finden, aber auf Albumlänge bleibt wie bereits beim Vorgängeralbum der Eindruck zurück, dass hier eine Band am Ende ihres Weges angekommen ist. Wollen sie diesen tatsächlich weiter beschreiten, wird er sie geradewegs in die Bedeutungslosigkeit führen. (Christian Ihle)
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V.A. – What´s so funny about…ZickZack
„ZickZack ist ein heute größtenteils inaktives Punklabel, das 1979 gegründet wurde“, schreibt Indiepedia.de (Stand 31.07.2007). Und lügt!
Klar, Alfred Hilsberg, ehemaliger Sounds-Redakteur, Entdecker von Punk in Deutschland („Rodenkirchen is burning“) und Erfinder (oder wenigstens Förderer) der Neuen Deutschen Welle hat sein altes Label ZickZack irgendwann mal beiseite gelegt und sich der Nachfolge-Firma What´s so funny about gewidmet. ZickZack war aber nie wirklich weg und ist genau jetzt wieder so voller Leben, dass es ein wahres Fest ist. Künstler, die in den letzten zwei Jahren mit großartigem Oeuvre glänzten, veröffentlichten bei dem Hamburger Label, dass jetzt halt als Sublabel von What´s so funny about fungiert. Und die immer öfter auftauchenden ZickZack-Logos auf den Rückseiten der CDs und Platten in unseren Regalen sind uns doch zu selten aufgefallen.
Ein Labelsampler bietet jetzt ein Update aus dem Labelumfeld. Mit dabei: Knarf Rellöm, Jens Friebe, Die Zimmermänner, Dok Schoko und Saalschutz. Keine Schlechten also. Künstler, die man per se kennt und mag. Mal mit Neuigkeiten (von Jens Friebes kommenden Album „Das mit dem Auto ist egal, Hauptsache Dir ist nichts passiert“), mal mit Remixen (Saalschutzs „Mein Pop Dein Pop im Egotronic-Mix) und mal mit altbekannten Hits („Paul McCartney“ von den Woog Riots).
Dazu ein dicker Stapel Unveröffentlichtes von ZickZack-Labelmates Faust, Rummelsnuff (großartig!), Umlauf, Ornament, Die Radierer oder einem Dutzend weiterer Vertreter der Kunst, die man Musik nennt.
Gegen die Lügen, die verbreitet werden.
Und für großartigen Hörgenuss.
(Säm Wagner)
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