vonChristian Ihle & Horst Motor 22.03.2008

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Jedes Doherty-Album hat seine Schwächen und Probleme, doch bis zu Shotter’s Nation waren jene eigentlich ein Grund, die Alben sogar noch mehr zu mögen. Shotter’s Nations Schwächen aber hinderten die eigentlich guten Songs wirklich zu fliegen. Ein sehr biederer neuer Gitarrist, Midtempo wohin man blickt und zu viel Produktionsglanz von Stephen Street zerstörten all das heilige Chaos, das vorherige Doherty-Alben umwehte.

Wie Doherty bereits zu Libertines-Zeiten mit den Babyshambles auftrat, spielt er auch heute noch Solo-Gigs neben seinen Babyshambles-Auftritten. Diese sind fast immer akustisch und finden bevorzugt in kleinen Londoner Pubs statt, werden immer noch spontan im Netz angekündigt und sind jedes Mal aufs Neue wieder eine kleine Wundertüte: kommt er, kommt er nicht, was spielt er, was spielt er nicht, ist er drauf oder dran?

Vorgestern spielte Doherty nun im Torriano in Kentish Town, das von der Schließung bedroht wird und erinnerte wieder an die frühen Glanzzeiten. Stimmlich so gut wie seit langem nicht mehr singt sich Doherty durch den eigenen backcatalog und präsentiert eine Setlist gegen die ein aktuelles Babyshambles-Konzert eine Schande ist.

Die brillante Aufnahmequalität und das genau richtige Mittel zwischen singalongs des Publikums und andächtigem Lauschen geben eine Ahnung, was man hier in Deutschland immer wieder verpasst, wenn man ihn doch nur mit Band auftreten sehen kann.

1] Back From The Dead
2] Dilly Boys
3] What A Waster
4] Ballad Of Grimaldi
5] Smashing
6] Death On The Stairs
7] Save The Torriano Pub
8] Albion
9] Pipey Macgraw
10] What Katie Did
11] Beg, Steal & Borrow
12] Music When The Lights Go Out
13] The Whole World Is Our Playground
14] Can’t Stand Me Now

Eine handvoll Hits aus der Libertines-Ära, den einen oder anderen Shambles-Höhepunkt, b-Seiten wie „Dilly Boys“ und vor allem die wunderbaren, seit Jahren unveröffentlichten Songs „Smashing“, „Ballad Of Grimaldi“, „Pipey MacGraw“ und der ewige Doherty-Höhepunkt „The Whole World Is Our Playground“ machen dieses Bootleg zu einem unüberhörbaren Pladoyer für ein akustisches Soloalbum.

Download: hier

Edit:

Hier der gleiche Auftritt auch noch als Video, was die Atmosphäre noch einmal eindrucksvoll widerspiegelt.

Ein Dank an den Bootleger Powermonkey für die herausragende Arbeit.

Christian Ihle

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https://blogs.taz.de/popblog/2008/03/22/music-when-the-lights-go-out/

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