anlässlich der Verleihung der Deutschen Filmpreise durch die Deutsche Filmakademie:
“Man würde sich allerdings wünschen, dass es der Akademie irgendwann gelingt, selbstbewusster aufzutreten und die Vorwärtsverteidigung zu wählen. Schließlich kann man sich auch in Hollywood mit noch so großen Kassenerfolgen nicht automatisch ein Ticket für die Oscars erkaufen. Das hatte auch Staatsminister Bernd Neumann begriffen, gratulierte aber trotzdem ganz herzlich zu den sechs Millionen Zuschauern (Anm: für “Keinohrhasen”, der aber für keinen der Preise nominiert war, was wiederum Til Schweiger kritisierte), als gehe es darum, beim Vertretertreffen den Mitarbeiter des Monats auszuzeichnen.
Und auch bei der Verleihung der Lolas in Gold, Silber und Bronze fing er wieder an, von den gesunkenen Marktanteilen im letzten und den gestiegenen in diesem Jahr zu schwafeln, als befände er sich auf der Bilanzpressekonferenz eines Pharmakonzerns und als gehe es nicht darum, die nach Meinung der Akademie drei besten deutschen Filme eben für das zu würdigen, was sie auszeichnet – für ebenjene Qualität, die mit Einspielergebnissen nicht zu messen ist. Warum die Politiker beim Filmpreis nie den richtigen Ton treffen wollen, bleibt schleierhaft. Da wünscht man sich dann doch ein Schlussbild wie “Asterix” herbei, in dem der Barde Troubadix jedesmal erfolgreich gehindert wird, sein falsches Lied anzustimmen, um die gute Stimmung nicht zu trüben.”
(Michael Althen in der FAZ über Bernd Neumann, den “Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien”)
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Was immer man von einem CDUler, erwartet der vorher für Technologie und Forschung zuständig war. Michael Naumann? Anderes Kaliber.