(Teil1)
Neuentdeckungen heuer: Neben den vielgelobten FM Belfast (Islands Mischung aus Mediengruppe Telekommander und den Bee Gees) und Seabear (Islands Sufjan Stevens – live großartig, auf Albumlänge aber leider ein bisschen blass), blieben die zauberhaften Songs der Folk-Sängerin Lay Low und das gemeinsame Konzert der Sigur Ros-Geigerinnen Amiina mit Experimantal-Elektroniker Kippi Kaninus länger im Ohr.
Seabear.
Dazu kamen noch großartige Auftritte von Parachutes (deutlich hörbar produziert von Sigur Ros-Sänger Jón Þór Birgisson, der beim Auftritt auch in der ersten Reihe stand) und von einem nicht näher genannten Waldschrat, der in der Lonely Horse Gallery auf einer mehrere Quadratmeter großen, an die Wand geschraubte Installation aus Effekt-Geräten, Mischpulten und Kabeln herumdrehte, um dieser „Frickelstation“ Klang- und Geräuschteppiche zu entlocken.
The Frickelstation.
Was bleibt nach dem Wochenende, an dem einen der Wind das Gesicht gefrieren und die Musik – das klingt jetzt unglaublich pathetisch, ich weiß – das Herz schmelzen ließ?
Eine Menge neuer CDs, die man aus Island mitbringt, zu viele Bands, die man dummerweise verpasst hat, was man spätestens beim Abflug bereut und das traurige Gerücht, das die Runde machte und besagt, dass es aufgrund der wirtschaftlichen Situation auf Island überhaupt noch nicht sicher ist, ob das Iceland Airwaves auch 2009 in bisher gekanntem Umfang stattfinden kann. Festival-Organisator Thorsteinn Stephensen mahnte im Editorial des aktuellen Festival-Programms die unzureichende Popkultur-Förderung auf Island an, jetzt kommt auch noch der Fall der isländischen Krone ins Bodenlose dazu.
Die mehr als 150 isländischen Acts, die heuer beim Iceland Airwaves aufgetreten sind, werden in dieser oder in ähnlicher Formation sicher weiterbestehen. Ob sich ein so gut organisiertes Kräftezeigen der Popszene in so einer schier unüberschaubaren Größe weiterhin veranstalten lässt, bleibt leider offen.
(Text und Fotos: Säm Wagner)
Weiterlesen:
* Icelandic Airwaves 2007, Part1
* Icelandic Airwaves 2007, Part2
Weiß nicht ob du es schon kennst`? Seabear und Mum zusammen beim Weihnachtslied singen. „Jolin eru ad koma“. EIn Traum. Besonders Typ hinten rechts der sich nicht beirren lässt und weiter isst.
Isländische Musik geht durch den Magen…
http://tinyurl.com/5prlhu
Grüße aus Celle.M.