Maren Ades Film “Alle Anderen” ist schon jetzt einer der besten deutschen Filme, die dieses Jahr in den Kinos laufen werden. Warum das so ist? Weil sich das fast zweistündige Beziehungsmosaik durch scharfe Intelligenz auszeichnet und schwerelos alle Klischees umschifft, für die der deutsche Beziehungsfilm so berühmt-berüchtigt ist. Beide Hauptdarsteller, Birgit Minichmayr als Gitti und Lars Eidinger als Chris, haben so gar nichts von der aufdringlichen Art einer Katja Riemann oder dem enervierenden Gestus eines Heiner Lauterbach. “Alle Anderen” ist das Kino einer neuen Generation deutscher Filmemacher…
Gitti und Chris sind ein frisches Paar, das die Marotten des jeweils anderen erst zu Gesicht bekommt, als der erste Urlaub ansteht. Auf Sardinien soll Nachwuchsarchitekt Chris ein Ferienhaus umgestalten – eigentlich nicht gerade der Traumjob eines Architekten. Aber weil im Nachbarort das kitschige Ferienhaus seiner Mutter steht, erklärt sich Chris bereit, zumindest ein paar Tage mit seiner neuen Liebe dort zu verbringen. Die Idylle aus Sonnenbaden und mitternächtlichem Sex wird erst gestört, als der erfolgreiche Architekt Hans (Hans-Jochen Wagner) mit seiner schwangeren Freundin Sana (Nicole Marischka) im Ferienort einfällt und das frische Beziehungsgewebe der beiden gehörig durcheinander bringt. Im Antlitz eines biederen, aber funktionsfähigen Paares treten Gittis und Chris’ Marotten deutlich zu Tage. Zwischen den Beiden beginnt ein Entfremdungsprozess, dessen Ausgang der Fantasie des Zuschauers überlassen bleibt.
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“Alle Anderen” ist keinesfalls – wie mehrfach behauptet – ein leichter Sommerfilm. Vielmehr ist das Zweitwerk der 33-jährigen Regisseurin Maren Ade ein mitunter bitteres, scharfsinnig beobachtetes Beziehungsdrama, das sich aus seiner Beobachterrolle nicht löst und weder für Chris noch für Gitti Partei ergreift. Diese Position zeichnete schon den von Ade produzierten Semi-Dokumentarfilm “Hotel Very Welcome” aus. In “Alle Anderen” wirkt dieses Stilmittel ganz besonders gelungen. Der deutsche Film zeigt sich damit von seiner besten Seite. (Robert Heldner)
Sorry, ich war aber sehr enttäuscht. Am Anfang hoffte ich irgendwie etwas Rohmerisches zu sehen, eine Fragilität, eine gewisse Unsicherheit, und es entwickelt sich einer sehr banale Art. Der Künstler/Schöpfer und seine Sorgen, danke, das kennen wir schon!