So, lange genug zurückgeblickt – auf in das neue Jahr und zu den frischen Bands, die die nächsten zwölf Monate beherrschen werden. Eine ganze Hand voll hat es davon auch schon in unsere Top 50 Songs von 2011 geschafft, Zeichen für ein durchschnittliches Vorgängerjahr und Hoffnung auf ein besseres 2012. Traditionell gilt in unserer Jahresvorausschau die Regel, dass noch kein offizielles Debütalbum veröffentlicht sein sollte. In den folgenden Tagen und Wochen werden wir nach und nach die interessantesten neuen Acts nach Genres geordnet vorstellen. Beginnen wollen wir mit dem gitarrenlastigen Indierock von der Insel:
Tribes
Hätte man nur einen Tipp frei, welche von all den vorgestellten Bands in Zukunft Festivalheadliner werden wird, dann müsste die Wahl auf Tribes fallen. Schon lange hat man keine britische Band mehr gehört, die so unverschämt ansteckenden Indierock macht, der sich auch überhaupt nicht scheut von Brit-Pop, Oasis, Slade oder, eh, Smashing Pumpkins die jeweils hymnischsten Elemente zu entnehmen. Ein Beweis? „We Were Children“.
[vimeo]http://vimeo.com/23046486[/vimeo]
Gross Magic
Wenn Einpersonen-Bedroom-Bands Musik veröffentlichen, bekommen wir normalerweise introspektive Singer/Songwriter-Sachen oder Chillwave-Plonkereien zu hören. Nicht so bei Sam McGarrigle aka Gross Magic aus Brighton, der vor allem in „Sweetest Touch“ die Gitarrenlinie der poppigeren Seite des US-Grunge spielt. Lofi klingt alles trotzdem und deshalb nach einer ziemlich eigenen Kombination, die zwei disparate Elemente – große Gitarren, kleine Produktion – zu etwas faszinierend Neuem verbindet.
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Fractures
Deutlich klassischer geben sich Fractures aus London mit ihrem hymnischen Indierock, den englische Bands in schöner Regel- und Mittelmäßigkeit veröffentlichen. Die mittlere Supergrass-Phase („Alone“) wird dabei genauso zitiert wie die Britpopanfänge („Ride“ ist keine Million Meilen von Suedes Debütalbum entfernt). Zählt man die (zurecht) gescheiterten Brother, die großwerdenden Tribes und zum Beispiel Fractures zusammen, so ergeben sich wohl langsam Hinweise auf eine Britpop-Renaissance.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=y9XmFt6l9B8[/youtube]
Sissy & The Blisters
Vielleicht mein persönlicher Favorit in der heutigen Zusammenstellung – was auch daran liegen mag, dass mich das dritte Horrors-Album im letzten Jahr doch recht enttäuscht hat und Sissy & The Blisters (eventuell nicht der geilste Name der Welt) sich exakt zwischen die beiden hervorragenden ersten Horrors-Alben setzen. Der Garagenrock des Ersten mit der Düsternis des Zweiten mit zusätzlich angezogener Popschraube kombiniert, ergibt Hits wie „Let Her Go“. Erste Single wurde auf Fierce Panda veröffentlicht und schön auf Vinyl bestellt, wie sich das so gehört.
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Two Wounded Birds
Two Wounded Birds gelingt das Erstaunliche, einerseits zu klingen, als seien sie direkt einem David-Lynch-Soundtrack entsprungen (siehe „Night Patrol“ oder „I Think The World Of You“), um dann auf Moshi Moshi mit „All We Wanna Do“ eine Single rauszuhauen, die weniger als zwei Minuten dauert und nicht mehr an die Ramones erinnern könnte, wenn alle nur zerrissene Jeans und Lederjacken tragen würden. Oh.
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PAWS
Die schottische Band PAWS konzentriert sich dagegen auf die heimischen Punkrock-Wurzeln, spielt dem Vernehmen nach atemberaubende Konzerte (siehe Video weiter unten) und lebt den DIY-Geist wie man auf ihrer Facebook-Seite nachlesen kann: „If you would like us to play at your Venue//House//Tea Party//Tree House//Birthday Party//Bar Mitzvah//Carribean Community Center//Halloween Party//Squat//Basement//Alcoholics Anonymous Meeting//Cheerleader Practice//Pagan Ritual// CONTACT /// ditte@elasticartists.net“ Dementsprechend ist ihr Sound auch in der Tradition von 80er Punk, ohne dabei vielleicht Neues zu erfinden, aber sehr auf den Punkt.
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Die anderen Folgen der Jahresvorausschau:
Folge 4: Folk und Singer/Songwriter
Folge 3: US Indie Rock
Folge 2: Pop
[…] Refrains noch nicht verpönt waren. Dass die Jungs aus Camden kommen, ist da nur logisch. Wir sind guter Dinge, dass man noch einiges von Tribes hören wird, dürften sie doch das Potential haben, als eine der wenigen britischen Rockbands tatsächlich zur […]