Captive (Regie: Brillante Mendoza)
1. Der Film in einem Satz:
The Thin Red Line als Geiseldrama
2. Darum geht‘s:
Anfang 2001 werden Touristen auf den Philippinen von einer islamistischen Terror-Organisation entführt. Bis sie letztendlich befreit werden, ziehen mehr als 370 Tage ins Land.
Brillante Mendoza, das Enfant Terrible der philippinischen Kinoszene und zuletzt mit seinem Skandalfilm „Kinatay“ in Cannes aufgefallen, erzählt diese Geschichte auf den ersten Blick überraschend einfach und direkt nach. Doch nach und nach wird die Umgebung selbst Hauptdarsteller, wirkt der Urwald, in den die Geiseln verschleppt werden, mindestens so unheimlich und gefährlich wie die Terroristen selbst.
Dafür bleiben leider aber die meisten Charaktere Leerstellen, Mit kaum einer Figur, egal ob Geisel oder Geiselnehmer, kann der Zuschauer eine Beziehung aufbauen, alle wirken austauschbar. Mendoza scheint mehr am generellen Beziehungsgeflecht zwischen Geisel und Entführer interessiert zu sein als an den Schicksalen Einzelner. So ist „Captive“ kompetentes, erstaunlich geradliniges Kino, das es aber leider nicht schafft, den Zuschauer für die Personen auf der Leinwand einzunehmen.
3. Der beste Moment:
Die faszinierenden Zwischensequenzen vom Urwaldleben.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer eine recht unaufgeregte Variante von „Mogadischu“ im Dschungel sehen möchte.
* Regie: Brillante Mendoza
* imdb
—————-
The Girl In The Septic Tank
1. Der Film in einem Satz:
Ein Film ist ein Film ist ein Film.
2. Darum geht‘s:
Die beiden jungen philippinischen Filmemacher Bingbong und Rainier wollen den großen Durchbruch mit ihrem neuen Film schaffen. Natürlich wissen die beiden, was der Westen und die Filmfestivals von philippinischen Filmen erwarten: Elendspornographie, Kinderprostitution, Slumszenen. Also entwickeln die beiden, hippen, wohlhabenden Jungs genau einen Film wie in die Forums-Programmreihe der Berlinale tatsächlich lieben würde.
Dabei diskutieren sie verschiedene Varianten durch und wir Zuschauer sehen die immergleichen Szenen mit anderen Tönen gespielt. Als Pseudo-Doku, als glatte Seifenoper, als Slumdrama und – als die Assistentin auch einmal ins Träumen kommen darf – gar als Musical.
So ist Girl In The Septic Tank gleich mehrere Filme in einem: eine Satire auf die philippinische Filmindustrie, ein enthüllender Blick auf den Elendstourismus, den der Westen und hiesige Filmfestivals betreiben, in dem sie eben auch nur Elendsfilme aus Ländern wie den Philippinen erwarten und programmieren und eine amüsante Abhandlung über das Wesen des Films an sich, in dem sie die immer gleiche Geschichte mit veränderten Vorzeichen zu völlig anderen Filmen werden lassen. Im letzten Punkt erinnert Girl In The Septic Tank so an das grandiose The Five Obstuctions – Experimemt von Lars von Trier, erreicht allerdings nicht dessen Schärfe.
3. Der beste Moment:
Als der philippinische Fernsehstar, der die Hauptrolle spielen soll, einige Kostproben seines Könnens gibt – und die beiden Jungregisseure verdutzt zu sehen müssen.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer an Meta-Filmen Vergnügen hat.
* Regie: Marlon Rivera
* imdb
————
Captive (Regie: Brillante Mendoza)
1. Der Film in einem Satz:
The Thin Red Line als Geiseldrama
2. Darum geht‘s:
Im Jahr 2000 werden Touristen auf den Philippinen von einer muslimischen Terror-Organisation entführt. Bis sie letztendlich befreit werden, ziehen mehr als 370 Tage ins Land.
Brillante Mendoza, das Enfant Terrible der philippinischen Kinoszene und zuletzt mit seinem Skandalfilm „Kinatay“ in Cannes aufgefallen, erzählt diese Geschichte auf den ersten Blick überraschend einfach und direkt nach. Doch nach und nach wird die Umgebung selbst Hauptdarsteller, wirkt der Urwald, in den die Geiseln verschleppt werden, mindestens so unheimlich und gefährlich wie die Terroristen selbst.
Dafür bleiben leider auch die meisten Charaktere Leerstellen, mit kaum einer Figur, egal ob Geisel oder Geiselnehmer, kann der Zuschauer eine Beziehung aufbauen, alle wirken austauschbar. Mendoza scheint mehr am generellen Beziehungsgeflecht zwischen Geisel und Entführer interessiert zu sein als an den Schicksalen Einzelner. So ist „Captive“ kompetentes, erstaunlich geradliniges Kino, das es aber leider nicht schafft, den Zuschauer für die Personen auf der Leinwand einzunehmen.
3. Der beste Moment:
Die faszinierenden Zwischensequenzen vom Urwaldleben.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer eine recht unaufgeregte Variante von Mogadischu im Dschungel sehen möchte.
* Regie: Marlon Rivera
* imdb