„Dies ist eine Fatwa. Wer im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl in Russland noch einmal das Wort „Zar“ benutzt, wird mit einem Jahr Zwangslektüre des Feuilletons der Zeit sowie aller Essays des Spiegel bestraft. Wer weiterhin gar die These verbreitet, „die“ Russen wählten Putin, weil sie sich tief in ihrem Inneren einen Zaren wünschten, der muss jeden Donnerstag und Samstag mit Markus Söder, Gesine Lötzsch und Henryk Broder zum Essen gehen und dabei ausschließlich über Christian Wulff reden. Gewiss, das ist hart, und mancher mag diese Fatwa als ungerecht, ja unmenschlich empfinden. Aber hin und wieder muss man deutlich Position beziehen gegen Klischees und intellektuell verbrämte Oberdumpfheiten, die stets mit bedeutungsschwerer Miene und Lammert-Timbre vorgetragen werden.“
(aus dem Streiflicht der Süddeutschen Zeitung)