An diesem Samstag findet in der fränkischen Metropole zum zweiten Mal das Nürnberg Pop statt, ein Innenstadtfestival analog des Reeperbahnfestivals in Hamburg oder des SouthBySouthwest in Austin/Texas, das dank seiner süddeutschen Lage mit gleich zwei österreichischen Acts als Knallern aufwarten kann: Gustav und Kreisky-Sänger Austrofred werden neben Gravenhurst und Team Me die Headliner geben.
Wir haben mit dem Organisator David Lodhi gesprochen – und verlosen 2×2 Karten für das Nürnberg Pop.
Interessenten bitte Mail an ihle.christian at googlemail.com
Popblog: Das Innenstadt- und Clubbühnenfestival Nürnberg Pop gibt es jetzt im zweiten Jahr. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, in der Rock-Im-Park-Stadt ein so völlig anderes Musikfestival auf die Beine zu stellen?
David Lodhi: Zwei aus unserem Dreierteam, Thomas Wurm und ich, haben mit unserer Band Wrongkong 2010 auf dem Reeperbahnfestival in Hamburg gespielt. Wir waren fasziniert davon, wie schön es ist, sich einen Abend im Zeichen der Musik treiben zu lassen. Wieder in Nürnberg angekommen, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, ob es nicht möglich ist, etwas in der Art auch bei uns auf die Beine zu stellen. Nun hat Nürnberg keinen Kiez, aber unsere südliche Altstadt hat eine Menge tolle Locations, die nicht besonders weit auseinander liegen. Ja und dann ging es schon los…
Dem Landstrich-Klischee nach gibt es ja den Unterschied, dass zum Beispiel der lebenslustige Rheinländer davon überzeugt werden muss, dass etwas scheisse ist, wohingegen man den grummeligen Franken davon überzeugen müsse, dass etwas toll ist. Wie ist denn Nürnberg Pop von den fränkischen Grüblern im ersten Jahr angenommen worden?
David: Nun ja, wir sitzen ja am Festivaltag die ganze Zeit im Produktionsbüro und können entsprechend selbst gar nichts von der Atmosphäre aufsaugen. Aber das Feedback, das uns von Medien, Besuchern und Künstlern erreicht hat, war durchweg positiv. Nicht umsonst hat sich Franz, der Sänger von Kreisky, ein paar Monate nach dem ersten Festival, bei uns gemeldet und uns von seinem anderen Ding, Austrofred, erzählt dass er – hoffentlich nicht nur – den Schweinebraten bei uns so gut fand, das er gerne wieder kommen möchte.
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Was waren musikalisch die Highlights im letzten Jahr?
David: Ich selbst konnte ja leider wegen all der Organisation nicht viele Bands sehen. Abgesehen davon ist es uns wichtig, dass das Festival der Star ist und nicht eine einzelne, größere oder kleinere Band. Die Leute sollen sich aufs Flanieren und Entdecken einlassen – dann macht es richtig Spaß und wer weiß, am Ende kommt vielleicht eine neue Lieblingsband dabei raus. Die bekannteren Namen des letzten Jahres waren sicherlich Brant Brauer Frick, WhoMadeWho, Munk & Band, Findus, The New Wine und bereits genannte Kreisky, dazu haben aus der Region hier zum Beispiel Reflekta Reflekta, Yucca, Panda People und der famose Bird Berlin gespielt.
…und worauf freust Du Dich am meisten dieses Jahr?
David: Während wir unser Festivalbüro im letzten Jahr im 5. Stock eines Innenstadthotels hatten und uns nach zehnmal Treppe runter und wieder rauf genau überlegt haben, ob und warum wir das jetzt nochmal tun, waren wir heuer schlauer und sind mit dem Büro mitten im KunstKulturQuartier (K4) platziert. Entsprechend freue ich mich am Meisten darauf, das eine oder andere glückliche Gesicht direkt am Tag des Festivals vor mir zu sehen.
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Abgesehen von den großen Namen wie Gustav, Gravenhurst oder Team Me – welche der kleineren Bands oder noch unbekannteren Künstler ist dein Geheimtipp?
David: Ich war kürzlich auf Waves Vienna und habe – zum zweiten Mal diesees Jahr – Rangleklods gesehen. Ein bisschen wie Jim Morisson auf Post-Electronica und live wirklich superb.
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„Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen“ haben wir ehrlich gesagt in erster Line wegen ihrem Bandnamen gebucht damals. Da hatten sie vielleicht zwei oder drei Songs online. Ihr intelligenter Wavepunk hat mich aber inzwischen auch musikalisch mehr als überzeugt.
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Außerdem finde ich es toll, dass die Nürnberger Band Sutcliffe ihren CD-Release im Rahmen des Festivals spielt und eigens dafür einen Song mit Gudrid Hansdottir performt. Ja, und Exclusive sind ein echter Geheimtipp. Die kennt hier glaub ich kaum einer aber es wird schon seine Gründe haben, warum sich die Majors bei denen gerade die Klinke geben, wenn sie live spielen…
Und was macht man in Nürnberg am Besten nach all dem Konzertflanieren? Wo ist die Nacht?
David: Es finden im Rahmen des Festivals mehrerere Aftershowparties statt, bei denen von Indie über House bis Dupstep jeder auf seine Kosten kommt und mit KingKongKicks, Bedroomdisco oder DJ Hal ja auch viele überregionale DJs und Djanes dabei sind. Da Zeitumstellung ist, geht es ja sogar ne Stunde länger. Und wer zwischen „all dem Konzertgerenne“ mal ne Verschnaufpause braucht, ist übrigens bei unserer Kunstlounge vorm Happy Happa prima aufgehoben oder kann sich beim Hütchenspieler im Monogarten ne CD von seiner neuen alten Lieblingsband erzocken…
Datum: 27. Oktober 2012
Website: Nürnberg Pop
Bands: A Kiss From Wendy Austrofred Bedroomdisco Captain Capa Christian Löffler DJ-Hal Exclusive Fakir Frischer Wind Genetic.Krew & Frezh Gesellschaft für Desertion… Ginger Redcliff Gravenhurst Gregor Tresher Gurdan Thomas Gustav Guðrið Hansdóttir I Heart Sharks I’m Not A Band Keine Zähne im Maul… King Kong Kicks La Boum Marbod My Name Is Music Paper & Places Peter Bäcker Rangleklods Rue Royale Sutcliffe Team Me The Johnny Komet The Moustache WHMC DJ-Set Thomsen Tiere streicheln Menschen Vierkanttretlager Vincent von Flieger XTOPH