Mit leichtem Schock gilt es zu konstatieren: KEIN „STIRB LANGSAM“ AN WEIHNACHTEN IM FERNSEHEN, FFS! Erst kein Schnee, dann kein „Stirb Langsam“ – geht’s noch, Christkind?
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Montag, 24.12.
The Game, Vox, 22.20
Ein vertrackter Thriller, ein Drama, ein Film, der nicht nur der (bzw. die) Plottwist(s) ist, auf die er bei Veröffentlichung reduziert wurde. Da „The Game“ von Fincher zwischen seinen beiden Meisterwerken „Sieben“ und „Fight Club“ gedreht wurde, hat der mit Michael Douglas, Sean Penn und Deborah Unger hervorragend besetzte Thriller nie die verdiente Beachtung erfahren. Nachholen!
Alternative: Tödliche Weihnachten, RTL, 22.00 Uhr
Wenn schon skandalöserweise DER Weihnachtsklassiker der jüngeren Geschichte, „Stirb Langsam“, in diesem Jahr nicht läuft, so kann man wenigstens auf „Tödliche Weihnachten“ von Stirb-Langsam-Sequel-Regisseur Renny Harlin zurückgreifen. Zudem einer der seltenen klassisch konstruierten Actionfilme, in denen eine Frau die Hauptrolle bekleiden darf (und sich dabei nicht als PinUp gerieren muss).
Dienstag, 25.12.
Shutter Island, ARD, 23.10
Auch wenn Leo DiCaprio mal wieder den ganzen Film über so aussieht, als müsste er wirklich ganz ganz dringend auf Toilette, sollte man Scorseses Ausflug ins b-Movie-Genre nicht unterschätzen. Sicher kein epochaler Film, aber clever konstruiert und durchwegs gut gefilmt.
Alternative: Wall Street 2, ARD, 0.50 Uhr
Obwohl die Zeit für ein Wall Street – Sequel reif schien (und angesichts der Umwälzungen im Wirtschaftsbusiness so dringlich wie nie), hat der zweite Film mit Gordon Gekko für erstaunlich wenig Aufsehen gesorgt.
Mittwoch, 26.12.
Machete, Pro7, 22.10
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Die Geschichte ist bekannt, aber dennoch zu gut, um sie nicht noch einmal zu erzählen: „Machete“ ist aus einem kleinen Witz entstanden – als Quentin Tarantino mit Buddy Robert Rodriguez sein Grindhouse-Double-Feature ins Kino gebracht hat (QT: „Death Proof“, RR: „Planet Terror“), wurden kurze, erfundene Trailer gedreht, die zwischen den beiden Hauptfilmen gelaufen sind. „Machete“ kam dabei so gut an, dass daraus ein eigenständiger Film gezimmert wurde, der, flüstert es, tatsächlich besser ist als die beiden eigentlichen Hauptfilme, die er nur als Scherz garnieren sollte. Ein aufrichtiges b-Movie, das Danny Trejo, den ewigen Nebendarsteller, spät in seiner Karriere noch den verdienten Weltruhm bescherte.
Alterntive: Frankenweenie, Arte, 0.45 Uhr
Ende Januar erscheint der neue Tim-Burton-Film „Frankenweenie“ – Arte zeigt heute netterweise die Originalvorlage, Burtons Kurzfilm von 1984, der seine Karriere begründete. Anschauen, um am 24. Januar dann zu befreundeten Nerds sagen zu können: „Ja, war schon ganz gut, aber der 1984er Frankenweenie, der hatte schon noch mehr Charme!“
Donnerstag, 27.12.
Der Dritte Mann, 3sat, 22.25
In der bizarren Karriere von Orson Welles (vom Wunderkind, Jahrhunderttalent zur persona non grata und enfant terrible) nimmt „Der dritte Mann“ einen besonderen Platz ein. Obwohl Welles hier nur Hauptdarsteller, nicht Regisseur ist, dürfte er neben „Citizen Kane“ Welles‘ bekanntester Film sein. Und wenn „Citizen Kane“ der ewige Kritikerliebling ist (zurecht!), dann ist „Der dritte Mann“ mit seiner berühmten Zither-Melodie und dem Nachkriegswien als Schauplatz der Film der Herzen.
Alterntive: Django, WDR, 23.30
Auch hier steht ein „Remake“ ins Haus: im Januar kommt Tarantinos „Django Unchained“ in die Kinos, aber wer den Unterschied zwischen „Inglorious Bastards“ und „Inglorious Basterds“ kennt, weiß natürlich, dass QTs Variation zum Django-Thema nicht mehr viel mit dem Original zu tun haben wird. Dennoch: wenn es einen Klassiker des zynischen Italowesterns gibt, dann Sergio Corbuccis Originaldjango von 1966.
Freitag, 28.12.
Cabin Fever, Pro7, 2.20
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„Cabin Fever“ war Eli Roth‘ Debütfilm, genau zehn Jahre ist das jetzt her. Wie oft einem Roth in verschiedenen Rollen im Horror/Trash-Genre begegnet, wundert doch der Blick auf die Filmographie: danach hat Eli Roth tatsächlich nur noch die beiden ersten „Hostel“-Filme gedreht. „Cabin Fever“ hat seine Härten (die Rasurszene in der Badewanne!), wahrt aber immer die nötige Distanz, ohne dabei an Wucht zu verlieren. Ein interessanter Dreh im etwas ausgelutschte Backwoods-Horror-Genre.
Alternative: Panic Room, Kabel1, 20.15
Ein anderer „kleiner“ Fincher, eine Fingerübung in Klaustrophobie. Überaus effektiv, nicht einmal Jodie Foster nervt.
Samstag, 29.12.
Gran Tornino, Pro7, 20.15.
Eigentlich irr: als Clint Eastwood 1992 „Unforgiven“ gedreht hatte, sprach man schon von seinem Alterswerk. Eastwood marschiert aber einfach weiter und ist auch 20 Jahre später immer noch munter am alterswerken, wobei „Mystic River“ (2003), „Million Dollar Baby“ (2004) und „Gran Torino“ (2008) aus den jährlichen Eastwood-Filmen herausstechen. Anders gesagt: wenn der Mann nicht gerade mit einem leeren Stuhl spricht, enttäuscht er fast nie.
Alternative: Bittersweet Life, Tele 5, 23.55.
Epic Bloodshed aus Südkorea. Stylishe Revengeaction, die klar in der John-Woo-Schule zu verorten ist. Zwar erreicht „Bittersweet Life“ nie die „Oldboy“-Höhen, aber im Bereich Actionthriller kann man seine Zeit schlechter verbringen.
Sonntag, 30.12.
Oktober, 3sat, 10.00
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Politik als Film, Film als Politik. Sergej Eisensteins anderer Klassiker des Klassenkampfs neben „Panzerkreuzer Potemkin“. Gerade technisch immer noch – wie alle Eisenstein-Filme – verblüffend.
Alternative: Boxcar Bertha, ZDFkultur, 22.05
Da wir die Woche mit „Shutter Island“ mit einem Scorsese-Hochglanz-Ausflug in die Welt der b-Movies begonnen haben, hier die schöne Möglichkeit zu prüfen, wie das denn aussah, als Scorsese noch richtige b-Movies machen musste. Ein kleiner dreckiger Thriller um Ungerechtigkeiten im Amerika der Depression. Scorseses nächste Filme hießen „Hexenkessel“ und „Taxi Driver“ und so musste er b-Movies nur noch machen, wenn er es denn wollte.