Samstag, 23.02.
Tödliche Entscheidung, EinsFestival, 22.05
Ein bemerkenswert öder deutscher Titel für einen überdurchschnittlichen Thriller, der im Original auch wunderbar rätselhaft „Before The Devil Knows You Are Dead“ heißt. Altmeister Sidney Lumet hat hier mit seinen 83 Jahren noch einmal eine Leistung abgeliefert, die erstaunen lässt und „Tödliche Entscheidung“ 2007 einen Platz in unseren Jahres-Top-Ten beschert hat.
Alternative: Rocksteady: The Roots Of Reggae, 3sat, 21.55
Doku über die jamaikanische Musikszene der Mitt60er, über Rocksteady, das Bindeglied von Ska und Reggae.
Sonntag, 24.02.
True Grit, Pro7, 20.15
Ein erstaunlich straighter Western der Coen Brüder, weitestgehend frei von der Coen-typischen Quirkyness. So reisst True Grit, eine Verfilmung eines Textes, der auch schon für den John Wayne – Film „Der Marshal“ 1969 Vorlage war, nicht wirklich mit, ist aber solides, kompetent gemachtes und außergewöhnlich gut besetztes Genrekino.
Alternative: Oscar Verleihung, Pro7, 0.35 / 1.30
Ein fester Termin in jedem Jahr, auch wenn man oft mehr schimpft als lobt. Dennoch: die Oscars sind immer noch state of the art, was das Verleihungsbuisness angeht und keine Grammys, Emmys, Bambis oder Goldene Kameras können hier Wässerchen reichen In diesem Jahr erstmals moderiert von Seth McFarlane, dem Macher von „American Dad“ und „Ted“.
Montag, 25.02.
Kiss Kiss Bang Bang, H3, 0.15
Eine schwarzhumorige Variante eines Film Noir und die offizelle Wiedergeburt von Robert Downey Jr, der nach einigen Drogenproblemen zwischenzeitlich zur persona non grata in Hollywood geworden war. Doch Kiss Kiss Bang Bang schön coen-esque Eskalationskaskade war der Start für eine zweite Karriere, die Downey nun bis in „Avengers“ – Höhen geführt hat.
Alternative: Circus Halligalli, Pro7, 22.15
Joko und Klaas sind zurück, nun exklusiv auf pro7 und wenn nicht alles täuscht, mehr oder minder mit dem alten NeoParadise-Konzept. Mal sehen wie sich der manchmal anarchische, oft kindliche Humor auf einem Mainstream-Sender wie Pro7 reproduzieren lässt.
Dienstag, 26.02.
Ein Papst zum Küssen, Tele5, 20.15
Nachdem der gute, alte Bene nun zurückgetreten ist, Zeit sich den britischen Vorschlag von 1991 zur neuen Papstbesetzung anzuschauen: der großartige Robert Coltrane („Crackers“ bzw. „Für alle Fälle Fitz“) spielt einen gänzlich unpassenden, ungehobelten Papst mit dem Herz am rechten Fleck, den die Kirchengranden möglichst schnell loswerden wollen. Daher auch der Originaltitel „The Pope Must Die“, was doch eine Spur schärfer ist als die deute Variante auf „Ein Elch zum Knutschen“-Niveau. Ein Thema für sich, die deutschen Titel…
Mittwoch, 27.02
Fight Club, Kabel1, 22.15
Ein Jahrzehntfilm. Damals durchaus nicht unumstritten hat sich „Fight Club“ seinen Platz im Pantheon der großen Filme zweifellos verdient. Scharf geschrieben & clever gedrechselt von Chuck Palahniuk und brillant inszeniert von David Fincher, der hier kurz nach „Sieben“ ein zweites Meisterwerk vorlegte. Das Ende schrieb dann Filmgeschichte: explodierende Skyskraper, ein Pärchen und „Where’s my mind“ von den Pixies…
Alterntive: Caché, 20.15, Arte
Einer der besten, rätselhaftesten Filme von Michael Haneke. Wer noch nicht genug über Caché nachgedacht hat, dem sei empfohlen, die Schlusscredits genau zu beobachten: man sieht zwei Personen sich am Ende unterhalten, obwohl man den ganzen Film über dachte, dass die beiden sich nicht kennen würden…
Donnerstag, 28.02.
The Royal Tenenbaums, 3sat, 22.25
Wes Anderson mag danach noch etliche tolle Filme wie „Moonrise Kingdom“ gedreht haben, doch trotzdem bleibt „Royal Tenenbaums“ der definitive Wes-Anderson-Film. Alle Ingredienzen des Anderson-Kosmos sind vertreten: Bill Murray, Stil bis zum Abwinken, ein großartiger Soundtrack, kleine Geschichtchen von den Rändern des Lebens und brillant geschriebene Dialoge. “The Royal Tenenbaums” ist der seltene Fall einer Komödie, die bei jedem neuerlichen Anschauen besser und besser wird. Ein brillantes Casting (besonders herausragend: Gwyneth Paltrow, Ben Stiller, Luke Wilson und Bill Murray), unbedingter Stilwille in jeder verdammten einzelnen Einstellung, makelloser Soundtrack und messerscharf geschriebene Dialoge (enttäuschte Adoptivtochter Margot: “You probably don’t even know my middle name.” – Vater Royal Tenenbaum: “That’s a trick question. You don’t have one.” – Margot: “Helen.”) machen The Royal Tenenbaums zum Höhepunkt des Anderson’schen Schaffens und zur besten schrulligen Komödie des Jahrzehnts.
Alterntive: Appartement 23, Pro7, 22.30
Neue Sitcom mit der tollen Krysten Ritter, die in ihrer Nebenrolle in Breaking Bad so überzeugen konnte – und übrigens im letzten Jahr unter dem Pseudonym „Ex Vivian“ ein hervorragendes Antifolk/Indie-Album veröffentlich hat. Lohnt ebenfalls auszuchecken:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=iHlP5j6SRfA[/youtube]
Freitag, 29.02.
Surrogates, Pro 7, 20.15
Okayer Bruce-Willis-Sci-FiThriller um „Ersatzmenschen“ und virtuelle Welten. Etwas konfus erzählt, aber auf jeden Fall besser als Bruce‘ Seitenscheitel from hell, den er hier aufträgt.