1. Der Film in einem Satz:
Coming-of-Age einer jungen Psychopatin.
2. Darum geht‘s:
Der südkoreanische Regisseur Chan-wook Park ist seit „Oldboy“ eine Genre-Legende. Sein neuer Film ist seine erste englischsprachige Arbeit und wurde aufgeregt erwartet – und trotz des Titels geht es nicht um Vampire.
Die 18jährige India Stoker (Mia Wasikowska) verliert an ihrem Geburtstag ihren Vater bei einem Autounfall. Auf der Beerdigung taucht überraschend Indias Onkel Charlie (Matthew Goode) auf, von dem sie bis dato nichts wusste. Der charmante junge Mann zieht zu den beiden zurückgebliebenen Frauen. Charlie ist undurchsichtig und unheimlich, aber mit einer besonderen Verbindung zu der jungen Frau. Und auch zu ihrer Mutter Evie (Nicole Kidman), die in Charlie eine jüngere Version ihres verstorbenen Mannes sieht.
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India fühlt sich zu Charlie hingezogen und unter seinem Einfluss entdeckt sie bis dahin unbekannte Seiten an sich und verschwiegene Familiengeheimnisse – und „Stoker“ wird zunehmend sexueller und brutaler.
Schon von Beginn an teilt der Zuschauer mit India ihre scharfe Wahrnehmung, indem die kleinsten Details und Laute maximiert werden.
Durch solche formalistische Spielereien, grandios ausgeleuchtete Bilder und künstlerische Kamerafahrten entfaltet „Stoker“ seine bizarre atmosphärische Wirkung. Doch gerade drehbuchseitig wirkt der Film häufig zu gewollt skurril und morbide, als müssten einige narrative Elemente einfach noch untergebracht werden.
3. Der beste Moment:
Wenn India nachts im Wald mit einem Mitschüler ihre Lust entdeckt – und Onkel Charlie auch gar nicht weit ist.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer Chan-wook Parks Filme mag und auf hochästhetische und atmosphärische Psychodramen steht. (Text: Mila Haegele)
* Regie: Chan-wook Park
* imdb
Hört sich düster, aber sehr interessant an. Scheint mir eine mutige Rolle für die Kidman.