1. Der Film in einem Satz:
Dieser Film hat Nebenwirkungen: Plottwists bis einem schwindelig wird.
2. Darum geht‘s:
Die depressive und selbstmordgefährdete Emily (Rooney Mara aus “Verblendung”) sucht den Psychiater Dr. Banks (Jude Law) auf. Banks gelingt es nicht völlig, Emilys Gemütsschwankungen zu beseitigen und verschreibt ihr verschiedene Arzneimittel. Wenig später ersticht Emily ihren Mann.
Hat sich Banks schuldig gemacht? War die Medizin verantwortlich? Ist Emily nicht nur eine Mörderin – sondern auch eine schuldige Mörderin, war sie also überhaupt zurechnungsfähig?
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Das sind die Fragen, um die sich “Side Effects” zunächst zu drehen scheint bevor sich in der letzten halben Stunde alles noch zwei mal auf den Kopf stellt (und der Film von Twist zu Twist unglaubwürdiger wird). Bei “Side Effects” handelt es sich um einen klassischen “mach ich halt mal nen Genre-Film”-Soderbergh, also seine Ausflüge in Genres, nach deren Regeln er spielt, aber immer seinen eigenen Touch mit einbringt – hier vor allem das politische Gewissen, das Hinterfragen der Marktmacht von Pharmaunternehmen, ihr Geschäftsgebahren und was aus einem Land wird, das Psychiater und Seelen-Medizin für normal hält.
“Side Effects” ist ein leidlich spannender Krimi, wenn sich Soderbergh nach der Hälfte der Spielzeit endlich dazu bequemt, das Thrillerrad anzuwerfen und die Politfingerzeige bleiben lässt. Leider ist das Buch aber dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass man sich bei aller guten Unterhaltung als Zuschauer durchaus ein wenig veralbert vorkommen kann.
3. Der beste Moment:
Die Performance von Rooney Mara, die ihr zerbrechliches, depressives Mädchen sehr gut spielt. Was man ganz klar von Catherine Zeta-Jones, die eine Karikatur einer Psychiaterin darstellt, nicht sagen kann.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wem zum Beispiel ein Erhobener-Zeigefinger-Seuchenfilm wie “Contagion” (gleicher Drehbuchautor, übrigens) lieber ist als ein geiles Hollywood-Ding wie “Outbreak”. (Text: Christian Ihle)
* Regie: Steven Soderbergh
* imdb