1. Der Film in einem Satz:
„Oh Boy“ in New York!
2. Darum geht‘s:
Die 27jährige Frances wohnt mit ihrer besten Freundin in Brooklyn und lebt das typische End20er-Leben: gern kreativ tätig (Tanzchoreographie!), gern rumhängen, gern Quatsch machen und gerade so genug Geld zum Wohnen & Auskommen haben. Doch als die beste Freundin auszieht und ihr Aushilfsjob als Tanzlehrerin gestrichen wird, fallen auch die letzten beiden Konstanten in Frances Leben weg: kein Geld mehr, dafür auch keine Wohnung, aber nun noch mehr Zeit zum Rumhängen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=YBn5dgXFMis[/youtube]
Was auch in einer öde wir-haben’s-so-schwer-im-kreativen-Prekariat-in-der-geilsten-Stadt-der-Welt-Story hätte enden können, wird in den Händen von Noah Baumbach (Regie) und Greta Gerwig (Drehbuch und Hauptrolle) zu einer lockeren, leichten, lustigen und aufrichtigen Studie der Orientierungslosigkeit, die nicht nur durch ihren schwarz-weiß-Look und offensichtliche Einflüsse der frühen Nouvelle Vague an das kleine deutsche Kinowunder „Oh Boy“ erinnert.
Wie auch Tom Schilling in „Oh Boy“ brillierte, spielt sich hier Greta Gerwig in alle Herzen (in denen sie nicht eh schon war). Das It-Girl der Mumblecore-Szene (scnr) hat sich mit diesem Lieblingsprojekt ein kleines Indie-Denkmal geschaffen. Wunderbar.
Einer der besten Filme des Jahres.
3. Der beste Moment:
Frances geht durch die Straßen New Yorks und beginnt auf einmal zu tanzlaufen – aus dem Off kommt David Bowies „Modern Love“ und Frances tanzt über Zebrastreifen, auf Bordsteinen, an Passanten vorbei. Tanzt, tanzt, tanzt. Und alles ist auf einmal leicht.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer schrulligen Humor mag und sich an unbedeutenden, kleinen, aber schön erzählten Geschichtchen erfreuen kann.
* Regie: Noah Baumbach
* imdb
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=lppZIudsPWc[/youtube]
Großartiger Film, wobei für mich das Dramatische des Films die komödienhaften Szenen überwiegt. Insofern ist der Trailer auch ein wenig irreführend. Weitere Feststellung: Frances kommt mit ihrer Originalstimme viel weniger tölpelhaft rüber als in der deutschen Synchronisation.