1. Der Film in einem Satz:
„Sixth Sense“ als Popcornkino.
2. Darum geht‘s:
Odd Thomas heißt nicht nur „odd“, sondern ist auch ein wenig seltsam – gilt doch bei ihm doch wie einst beim kleinen Haley Joel Osment in „Sixth Sense“: „I see dead people“. Wo Osment damals aber bedrückt und verängstigt auf den Boden blickte, geht Odd dank sachdienlicher Hinweise der Ermordeten auf wilde Verbrecherjagd.
So hält er seine Kleinstadt in Ordnung bis ihm in Visionen eine Vielzahl an Geistern erscheinen, die von einer großen Katastrophe künden…
Die Verfilmung des Dean R Koontz – Romans „Odd Thomas“ ist anfangs durchaus gelungen, ja, man ist angesichts der Wall Of Shame, die Regisseur Stephen Sommers vor sich herträgt (Die Mumie, Van Helsing, G.I. Joe), beinah verblüfft, wie locker und leichthändig die Einführung in Odd Thomas‘ Welt inszeniert wird, ist Sommers doch nun wirklich für eine filmische Vorschlaghammervorgehensweise bekannt.
Die Figuren sind nett gezeichnet, die Story durchaus beschwingt erzählt – nur irritiert der lockere Tonfall, der am Anfang den Film so sympathisch macht, mit weiterem Fortschreiten der Geschichte. Bilder von einem Amoklauf in einer amerikanischen Kleinstadt, die zwangsläufig an Massaker wie Littleton erinnern, können einfach nicht in diesem Comicbuch-Ton erzählt werden. Gegen Schluss verliert Sommers dann völlig den Zugriff auf die Inszenierung, ein pathetisches Tränenzieher-Ende konterkariert die vorherige Art der Erzählung dann gänzlich.
3. Der beste Moment:
Der Beginn, als wir Odd Thomas als quirky character in einer idealisierten amerikanischen Kleinstadt kennenlernen.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer einen locker-leichten Mystery-Sommerfilm sehen will und kein Problem hat, wenn die Nähe zu realen Horror-Bildern zu groß wird.
* Regie: Stephen Sommers
* imdb
——————-
The Philosophers
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=lK9p4HbVHZk[/youtube]
1. Der Film in einem Satz:
A Gedankenexperiment gone wrong.
2. Darum geht‘s:
Eine Klasse Philosphiestudenten bekommt von ihrem Lehrer am letzten Schultag die Abschlußaufgabe gestellt: nehmt an, eine Apokalypse kommt über die Erde und es gibt einen Bunker, der zehn von euch retten kann. Jeder von euch hat gewisse Eigenschaften und Berufe, welche zehn aus euch 20 werdet ihr für den Bunker und damit das Überlegen auswählen?
Natürlich geht so eine Selektion nicht reibungslos vonstatten, aber das eigentliche Problem ist der Herr Lehrer selbst, der die Gruppe an den Rand des Erträglichen bringt.
Regisseur John Huddles gelingt es zunächst recht geschickt, trotz eines reinen „Gedankenexperiments“ Spannung zu vermitteln – auch wenn wir wissen, dass alles nicht wirklich passiert, nehmen wir selbst die Bunker- und Selektionssituation ernst. Auch wenn sich die Gedankenexperimente (ähnliches wird unter verschiedenen Prämissen durchgespielt) sich wiederholen, wird der Film selbst nicht repetitiv. Problematisch ist aber dass Huddles kein schlüssiges Ende findet – erstens ist sein „Twist“, seine Offenbarung dermaßen offensichtlich, dass man die Figuren im Nachhinein nicht mehr ernst nehmen kann, wenn sie das nicht selbst bemerkt haben sollten und zweitens wirkt das ganze, dann auch zu lange Ende wie angetackert.
3. Der beste Moment:
Das erste Gedankenexperiment, wenn wir uns mit der Grundproblematik vertraut machen.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer die Theorie ebenso schätzt wie die Praxis.
* Regie: John Huddles
* imdb
Odd Thomas läuft auf dem Fantasy Film Fest:
* BERLIN 20 – 28 Aug
* HAMBURG 21 – 28 Aug
* MÜNCHEN 27 Aug – 7 Sept
* STUTTGART 28 Aug – 4 Sept
* FRANKFURT 04 – 11 Sept
* KÖLN 05 – 12 Sept
* NÜRNBERG 05 – 12 Sept