1. Der Film in einem Satz:
Eine Nacht mit dem Sauftierkapitalismus.
2. Darum geht‘s:
Craig ist eigentlich ein glücklicher Familienvater, doch das Geld reicht hinten und vorne nicht. In den nächsten Tagen wird die Familie aus ihrer Wohnung geworfen und nun verliert Craig auch noch seinen Job in einer Autowerkstatt.
Als er in einer Bar zunächst seinen alten Kumpel Vince wieder trifft und beide dann mit einem Pärchen Bekanntschaft machen, das Drogen ausgiebt, den Tequila flaschenweise ordert und freigiebig mit Geld um sich wirft, nimmt Craig natürlich gerne jeden Dollar mit, der über den Tisch flattert.
Wenig später wird klar, dass das neureiche Pärchen sich die Langeweile vertreibt, in dem sie White Trash Losern Geld für kleine Mutproben bieten: da soll ein Mädel an der Bar befummelt, dem Türsteher eine Ohrfeige gegeben oder später nach dem Umzug der Party ins herrschaftliche Neureichenanwesen einfach mal dem Nachbar auf die Terrasse gekackt werden. So weit, so harmlos, aber nach und nach eskaliert das Spiel natürlich…
Wie unbarmherzig Regiedebütant E.L. Katz die Story weiterdreht, ist schon bemerkenswert. „Cheap Thrills“ ist ein kleiner, dreckiger Punk von einem Film, der einerseits die Konventionen unterläuft und Moral nur vom Namen her kennt, aber gerade dadurch ein beißendes Statement zur unbegrenzten Verfügbarkeit von Humankapital in den Tagen des Extremkapitalismus abgibt. In all seiner Amoralität bringt „Cheap Thrills“ also gerade dadurch einen Punkt nach Hause, den feigere, korrektere Filme verdaddeln würden. Chapeau!
3. Der beste Moment:
Das letzte Drittel, wenn der Wettstreit zwischen Vince und Craig um eine handvoll Dollar in immer absurder Höhen eskaliert.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer straighte, klar erzählte Filme mag, die trotz ihres Minimalplots fesseln können und sich nicht darum scheren, dass das Publikum Helden will.
* Regie: E.L. Katz
* imdb