vonChristian Ihle 29.08.2013

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die Frankfurter Rundschau kommentiert anlässlich des geplanten Wechsels von „Bild“-Vize Nikolaus Blome zum Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ das Gebahren der Bild-Zeitung:

„Der von linker und linksliberaler Seite unermüdlich geäußerte Verdacht, die „Bild“-Zeitung sei konservativ, lässt sich nur begründen, wenn Rufmord und Verleumdung als Stilmittel, Nutten-Annoncen als typisches Milieu und funktionaler Analphabetismus als Ausdrucksform des Konservativen begriffen werden. Die Ästheten unter den Medienkritikern behaupten, beide Blätter betrieben Kloakenjournalismus. Da ist was dran. Doch wird die Kloake von dem einen unentwegt gefüllt und von dem anderen gereinigt.


Wie viel Gossen-Journalismus verträgt der „Spiegel“? Mit ihm ist Nikolaus Blome groß geworden, in einem Boulevard-Blatt, das die Niedertracht zur gültigen Geschäftsmoral erklärte, das keine Berührungsängste kennt vor Dreck und Auswurf, weil es sich mit beiden mästet, das als täglicher Missbrauch der Pressefreiheit den Markt bespeit. In dieser Zeitung hat Blome sich prächtig bewährt, hier errang er seine Meriten.


Qualifiziert ihn das zur politischen Führung des „Spiegel“? Die Frage wird (der neue Chefradekteur des Spiegel, Anm.) Wolfgang Büchner beantworten müssen. Zu befürchten ist: Er wird auch die nicht verstehen.“


(Christian Bommarius in der Frankfurter Rundschau über die Bild-Zeitung)



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kommentare

  • Beim Spiegel heißt es, soll das Blatt die Personen mehr prägen als umgekehrt. Insofern könnte man darauf hoffen, dass Blome sich dem Spiegel anpasst, statt ihn der Springer-Gosse anzupassen.

    Man muss auch bedenken, dass der Spiegel mit seiner Unternehmensstruktur (die Hälfte gehört den Mitarbeitern) nicht mit anderen Strukturen in der Zeitungsbranche vergleichbar ist. Da ist es also nicht so einfach, dass eine einzelne Führungsperson den ganzen Laden gegen die Mitarbeiter auf den Kopf stellt.

    Die von Wirrköpfen gerne vetretene Behauptung, der Spiegel wäre doch sowieso wie die Bild-Zeitung, ist natürlich dummes Zeug. Es gibt sehr große Unterschiede bei der Berichterstattung, was man auch ganz objektiv an dem Vergleich über die Guttenberg-Berichterstattung sehen kann:
    http://www.taz.de/!66448/

    Also wenn es ein Nachrichtenmagazin gibt, welches der Bild-Zeitung gleicht, dann ist es der populistische-konservative FOCUS.

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