vonChristian Ihle 20.09.2013

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

„Schlagen wir an einem beliebigen Tag die Programmseite auf: Im Ersten läuft zur Primetime „Yogeshwar & Schöneberger – die große Ernährungsshow.“ Das rutscht wirklich nur mit reichlich Bier und Chips. Das Zweite zeigt zur selben Zeit eine „deutsche Fernsehkomödie“, ein Oxymoron, hinter dem sich all der Hass und die Verachtung verbergen, die deutsche Fernsehmacher für ihr Publikum aufbringen. In den Dritten laufen Ratgeber, Talkshows, Uschi Glas und „Tatort“-Wiederholungen.
(…)
Eigentlich sollte die Zwangsgebühr der GEZ das zugunsten eines öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags verhindern. Stattdessen versorgen zynische Verwaltungsapparate damit sich und ihre Drohnen. Fett schmatzend kleben die Parasiten in ihren Waben der Landesrundfunkanstalten oder am Lerchenberg und unterdrücken jegliche Innovation in Format und Personal.

Nur für die Quote werden jedem Bürger über 200 Euro im Jahr unterschlagen – nicht anders kann man es nennen, wenn eine bezahlte Leistung nicht erbracht wird. Und diese systematische Veruntreuung von Unsummen öffentlicher Gelder soll kein Wahlkampfthema sein?
(…)
Umso mehr Forderungen blieben da jedoch für andere Parteien: Ein Grundrecht auf Niveau. Die Abschaffung der Fernsehgebühren. Exmatrikulation, Exkommunizierung, Exorzierung von Christine Neubauer und all ihren Klonen in Aussehen, Wort und Geist. Ausmisten und anschließende Sprengung der Sauställe in München und Mainz. Fernsehverbot für alle.“


(Uli Hannemann in der TAZ)


(Christian Bommarius in der Berliner Zeitung)


Schmähkritik-Archiv:
* 500 Folgen Schmähkritik – Das Archiv (1): Musiker, Bands und Literaten
* 500 Folgen Schmähkritik – Das Archiv (2): Sport, Kunst, Film und Fernsehen

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2013/09/20/schmahkritik-551-das-offentlich-rechtliche-fernsehen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Ei wie boshaft!
    Fernsehabstinenz ist gut, aber bitte ohne Verbote. Linke verbieten gern, können aber nicht mit Argumenten überzeugen und werden dafür neuerdings bei Wahlen vertobakt.
    Doch im Kern ist die Kritik berechtigt. Aber wo liegen die Alternativen? Private Sender habe ich schon vor Jahren zu 100% abgewählt. Kürzlich musste ich unfreiwillig 5 Minuten Privatfernsehen konsumieren. Das empfand ich als eine subtile Form von Körperverletzung, die allergische Reaktionen auslöste.
    Öffentlich-rechtliche Sender?
    Frau/Mann schaue in den Jahresabschluss 2011 des WDR. Auf der Vermögensseite findet man ein Wertpapiervermögen, dass einer mittleren Bank zur Ehre gereicht. Und wozu dient das? Ein Blick auf die Passiva zeigt Pensionslasten, die etwa die Hälfte der Bilanzsumme ausmachen.
    Anonymisiert man diese Bilanz und zeigt sie einem Bilanzexperten käme der nie auf die Idee, dass es sich um einen Fernsehsender handelt. Man würde eher eine Versorgungseinrichtung vermuten.
    Frage an den Autor: Warum nur München ausmisten? Diese Beschränkung wirkt schon ein wenig linkisch.
    Zur Ehre der ö.-r. Anstalten: ARTE, 3SAT, ZDFInfo und natürlich Phoenix unbedingt belassen. Der Rest erscheint entbehrlich.

  • wo bleibt die Forderung nach mehr demokratischer Einflussnahme auf den ör rundfunk durch das Volk? kaum einer, der den ör rudnfunk kritisiert, konnt auf diese idee. merkwürdig!
    wie wäre es z.b. mit einem direkt demokratisch gewählten bürgerrat neben den anderen aufsichtsgremien?

  • Ok. Diese Argumente kennt man und sind nicht ganz falsch.
    Trotzdem bin ich mit dem Preis-Leistungsverhältnis ganz zufrieden.
    Es gibt auch noch arte, 3Sat und diverse digitale Angebote.

    Brokeback Mountain, PJ Harcvey live etc., ohne Werbung, ich finde es gut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert