„Schlagen wir an einem beliebigen Tag die Programmseite auf: Im Ersten läuft zur Primetime „Yogeshwar & Schöneberger – die große Ernährungsshow.“ Das rutscht wirklich nur mit reichlich Bier und Chips. Das Zweite zeigt zur selben Zeit eine „deutsche Fernsehkomödie“, ein Oxymoron, hinter dem sich all der Hass und die Verachtung verbergen, die deutsche Fernsehmacher für ihr Publikum aufbringen. In den Dritten laufen Ratgeber, Talkshows, Uschi Glas und „Tatort“-Wiederholungen.
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Eigentlich sollte die Zwangsgebühr der GEZ das zugunsten eines öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags verhindern. Stattdessen versorgen zynische Verwaltungsapparate damit sich und ihre Drohnen. Fett schmatzend kleben die Parasiten in ihren Waben der Landesrundfunkanstalten oder am Lerchenberg und unterdrücken jegliche Innovation in Format und Personal.
Nur für die Quote werden jedem Bürger über 200 Euro im Jahr unterschlagen – nicht anders kann man es nennen, wenn eine bezahlte Leistung nicht erbracht wird. Und diese systematische Veruntreuung von Unsummen öffentlicher Gelder soll kein Wahlkampfthema sein?
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Umso mehr Forderungen blieben da jedoch für andere Parteien: Ein Grundrecht auf Niveau. Die Abschaffung der Fernsehgebühren. Exmatrikulation, Exkommunizierung, Exorzierung von Christine Neubauer und all ihren Klonen in Aussehen, Wort und Geist. Ausmisten und anschließende Sprengung der Sauställe in München und Mainz. Fernsehverbot für alle.“
(Uli Hannemann in der TAZ)
(Christian Bommarius in der Berliner Zeitung)
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Ei wie boshaft!
Fernsehabstinenz ist gut, aber bitte ohne Verbote. Linke verbieten gern, können aber nicht mit Argumenten überzeugen und werden dafür neuerdings bei Wahlen vertobakt.
Doch im Kern ist die Kritik berechtigt. Aber wo liegen die Alternativen? Private Sender habe ich schon vor Jahren zu 100% abgewählt. Kürzlich musste ich unfreiwillig 5 Minuten Privatfernsehen konsumieren. Das empfand ich als eine subtile Form von Körperverletzung, die allergische Reaktionen auslöste.
Öffentlich-rechtliche Sender?
Frau/Mann schaue in den Jahresabschluss 2011 des WDR. Auf der Vermögensseite findet man ein Wertpapiervermögen, dass einer mittleren Bank zur Ehre gereicht. Und wozu dient das? Ein Blick auf die Passiva zeigt Pensionslasten, die etwa die Hälfte der Bilanzsumme ausmachen.
Anonymisiert man diese Bilanz und zeigt sie einem Bilanzexperten käme der nie auf die Idee, dass es sich um einen Fernsehsender handelt. Man würde eher eine Versorgungseinrichtung vermuten.
Frage an den Autor: Warum nur München ausmisten? Diese Beschränkung wirkt schon ein wenig linkisch.
Zur Ehre der ö.-r. Anstalten: ARTE, 3SAT, ZDFInfo und natürlich Phoenix unbedingt belassen. Der Rest erscheint entbehrlich.