„Weder ist die „Welt“ – trotz aller anerkennenswerten Bemühungen der Redaktion – unter den respektiertesten Informationsmarken im Land, noch ist N24 die erste (oder zweite oder dritte) Adresse im Fernsehen für Nachrichten. Die „Welt“ als Zeitung ist ein uneinheitliches Gewusel, dessen viele Chefs selten in die gleiche Richtung laufen. Im Netz hat sie einerseits Mühe, die Fiktion von der erfolgreichen Bezahlschranke aufrechtzuerhalten (unter der jeder durchschlüpfen kann, der mag), andererseits, sich der vielen rechtsradikalen oder sonst irgendwie verschwörungstheoretisch verblendeten Kommentatoren zu erwehren, die ihre Kommentarspalten zu den schauerlichsten Orten macht, die sich ein seriöses Medienhaus im Netz leistet.
N24 stopft derweil sein Programm wechselweise mit waffenklirrenden Dokus zu, die zuweilen wie Werbefilme der Rüstungsindustrie aussehen, wechselweise reihen sie eine „Dokumentation“ über Aliens aus dem All an die nächste. Stichprobe im Programm von Dienstag: Erst „Raketenwerfer und Haubitzen – die Artillerie der Bundeswehr“ dann ein Film über „die Erfolgsgeschichte des Kampfjets Tornado“. (…) Selbst wenn N24 profitabel ist, dürfte das mehr an der Unerbittlichkeit in Sachen Kosten einerseits und der Geschmeidigkeit gegenüber Werbekunden andererseits liegen, als an dem verlockenden Zuschauerangebot.“
(Lutz Meier im Medienblog des Stern über den Springer-Ankauf des Fernsehsenders N24 und die Verschmelzung mit der Tageszeitung Die Welt)
Mit Dank an Joachim!
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@Harry Ture-Man:
Nunja der Kinderkanal bietet für eine Gewisse Zeilgruppe auch defintiv mehr Informationen als BR-Alpha…