vonChristian Ihle 09.01.2014

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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1. Der Film in einem Satz:


Dysfunktionale Familie: Americana-Folk-Style!


2. Darum geht‘s:


Als Taryn von zu Hause abhaut um sich bei Tante und Onkel einzunisten, könnte der Zeitpunkt nicht unpassender sein, sind Onkel Ned und Tante Kim doch gerade damit beschäftigt, sich zu trennen. Beide sind Folk-/Indie-Sänger, doch Ned (Ned Oldham, Bruder von Will „Bonnie Prince Billy“ Oldham und dessen ehemaliger Kollege in Palace Brothers) hat seine Musikkarriere an den Nagel gehängt, um mit einem Bürojob Kim und Tochter Abby zu ernähren – während Kim immer noch als Künstlerin auftritt und in der Zwischenzeit eine Affäre mit einem jungen Bandkollegen hat…

[vimeo]http://vimeo.com/38695698[/vimeo]

Matthew Potterfields „I Used To Be Darker“ (nach einer Textzeile von Bill „Smog“ Callahan benannt) entscheidet sich bewusst dafür, kurz und distanziert diese zerfallende Familie zu beobachten. Hier sind keine großen Dramen, keine Exzesse zu sehen, sondern einfach das Leben und die Vergänglichkeit von Liebe am Werk. Wenig überraschend, dass der Film somit auch herzlich unspektakulär ist: ein kleines Indiedrama, nah dran am echten Leben, aber ohne rechten Klimax, ziellos.





In einer Nebenrolle (als Camille) finden wir übrigens Adèle Exarchopoulos hier wieder, die zum Drehzeitpunkt noch eine völlig unbekannte, angehende Schauspielerin war, nun aber dank „Blau ist eine warme Farbe“ zum großen, spektakulären Jungstar des europäischen Kinos gereift ist.



3. Der beste Moment:


Der Soundtrack ist – wenig überraschend bei dieser Besetzung – ein Highlight.



4. Diese Menschen mögen diesen Film:


Wer kleine, unspetakuläre Dramen über die Vergänglichkeit der Liebe schätzt und vor allem dabei einen distanzierten Blick mag.



* Regie: Matthew Porterfield
* imdb

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