“Wie bei Kraftwerk, da war das ja auch so: Erst, am Anfang: toll. Der Sound fett, der Groove funky, alles, wie man es kennt, wie man es erwartet hatte, wie es sich gehört. Aber schon BEI der zweiten Nummer, nicht erst am Ende, mitten unter der zweiten Nummer wurde man schon ungeduldig, dachte schon: ja, ja. Gut. Ich weiß. Habe verstanden.
Aber die merkten das gar nicht, da oben auf ihrer lächerlichen Bühne. Dafür sind die auch wirklich schlicht zu STUMPF, die Herren von Kraftwerk, das kennen die gar nicht: dieses Ausfahren aller Antennen, um zu checken, was vorgeht im Publikum. Ziehen da stumpf und hohl ihren komischen Wir-bewegen-uns-nicht-Act durch. Unglaublich, eine Revolution: ganz toll, todlangweilig. Nacht acht Minuten war das schon ein Witz, das ganze blöde Kraftwerkkonzert. Eine Zeitreise vielleicht, jedenfalls eine Tortur.
Leg halt bitte mal eine neue Platte auf.
Haben die aber nicht gemacht. Ging das dann über zwei Stunden, der Stumpfsinn und Schwachsinn dieser angeblichen Götter, der Väter und Gottväter dieser Musik.
Kasperletheater. Scheußlich.”
(Rainald Goetz in seinem Buch “Rave”)
Schmähkritik-Archiv:
* 500 Folgen Schmähkritik – Das Archiv (1): Musiker, Bands und Literaten
* 500 Folgen Schmähkritik – Das Archiv (2): Sport, Kunst, Film und Fernsehen
Wenn man von etwas keine Ahnung hat, sollte man auch nicht darüber schreiben.