1. Der Film in einem Satz:
Mumblecore missverstanden: Christian Bale läuft, einen inneren Monolog murmelnd, Sinn des Lebens suchend durch Los Angeles.
2. Darum geht‘s:
Der Drehbuchschreiber Nick (Christian Bale) wohnt in Los Angeles und sucht den Sinn des Lebens.
Das ist dann auch der ganze Inhalt: Bale steht in architektonisch beeindruckenden Wohnungen, auf grünen Gräsern, bei ausgelassenen Partys und murmelt in einem nie abreissenden inneren Monolog mehr oder minder zusammenhangslos vor sich hin.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=bC-3rnv_b3o[/youtube]
Terence Malick würde allen einen großen Gefallen tun, wenn er einfach offiziell die Koyaanisqatsi-Reihe fortsetzte. Dieses prätentiöse Gemurmel über erneut solch umwerfend guten Bildern macht kirre. Der existentialistische Grundtenor, den Knight Of Cups anschlägt, wäre schon interessant, wenn er nicht mit so einer quasispirituellen Sinnsuche (Tarotkarten! Zengarten!) im inneren Mumble-Monolog von Christian Bale zugekleistert würde. Warum so viel Können und Talent für so wenig einsetzen?
3/10, und die drei Punkte für die Bilder, die Kamera und den Location Scout.
3. Der beste Moment:
Leider kein Moment, sondern einfach die Bilder, die sich selbst vor Malicks hochgelobten „Tree Of Life“ nicht verstecken müssen. Gerade weil sich Malick hier nicht nur in der Natur aufhält, sondern ins Urbane geht. Selten wurde eine moderne Großstadt mit so einer bestechenden Schönheit und zum himmelschreiender Einsamkeit gefilmt. Man möchte sich diese Bilder in Endlosschleife anschauen – den Ton auf stumm gestellt.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Sollte die Innenarchitekturgenossenschaft von Los Angeles jemals einen Werbefilm benötigen: aus „Knight Of Cups“ könnten sie sich einen hervorragenden Halbstünder zusammenschneiden.
* Regie: Terrence Malick
* imdb