vonChristian Ihle 30.09.2016

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Tom Tykwer hin, Sebastian Schipper her – es bestehen gute Gründe, Fatih Akin als den größten deutschen Regisseur der letzten 20 Jahre zu sehen. Mit „Gegen die Wand“ gewann er als erster deutscher Film seit Ewigkeiten die Berlinale und die Jury-Präsidentin Frances McDormand (u.a. Fargo) äußerte damals völlig zu recht, „Gegen die Wand“ sei Zelluloid gewordener Rocknroll. Das Popblog stimmt mit heftigem Nicken zu und kürte „Gegen die Wand“ folgerichtig zum zweitbesten Film der letzten Dekade!

Nachdem Akin mit seinem langjährigen Lieblingsprojekt „The Cut“, einem epischen Film über den Völkermord der Türkei an den Armeniern, leider nicht den erhofften Erfolg einfahren konnte – angesichts der Schlagzeilen dieses Sommers kann man sich fragen, ob Akin nicht einfach zu früh dran war für dieses Thema – kehrt er nun mit der Verfilmung von Wolfgang Herrndorfs Roman „Tschick“ zurück und wird von Presse wie Publikum gleichermaßen dafür gefeiert. Wie in beinah all seine Filmen – und wie sich das für einen Auteur gehört – spielt auch in „Tschick“ die Musik wieder eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Einen Überraschungscoup beim Soundtrack konnte Akin auch noch landen, ist auf „Tschick“ doch Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow mit den Beatsteaks als Backing Band zu hören, mit vom Grafen auf Deutsch übersetztem Text. Und das Beste: diese unerwartete Kombination covert den Neo-Krautrock-Klassiker „French Disko“ von Stereolab – und das auch noch mit beeindruckender Freshness.

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Kein Wunder also, dass es uns eine besondere Freude ist, Fatih Akin bei unserem Lieblingsplattenfragebogen begrüßen zu dürfen und wie erwartet sind die Antworten (Courtney Barnett!) auch trotz leichter „Fachfremdheit“ tief genug im Thema!

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