„Wenn 200 Menschen in einer Lesung sitzen, wissen 199 warum sie da sind. Der eine, der mit null Checkung im Wachkoma auf dem Schlauch steht, berichtet anschließend für die Presse darüber.“
…so Harry Rowohlt in seinem posthum veröffentlichten Briefband „Und Tschüs“, zitiert nach dem FAZ-Artikel von Michael Maar, der auch die folgende schöne Stücke enthält:
„Harry Rowohlt ist durstig nach Lob und bedankt sich nach jeder Lesung artig beim Buchhändler-Kollektiv für den gelungenen Abend; aber eben nicht nur artig, sondern durch genaue Nacherzählung der Kaskade der komischen Zwischenfälle auf dem Heimweg, die er magisch anzuziehen scheint. Das kann ein verlorenes Mützchen, ein „bös gemeintes, aber ins Nette umkippende Wortgefecht“ oder auch nur ein alter Bekannter sein, den er zufällig auf dem Bahnhof trifft und der ihm sagt: „So sieht man sich wieder.“ Woraufhin Harry Rowohlt denkt: „Scheiße, warum fällt mir sowas nie ein?!““