Auch wenn wir langsam Gefahr laufen, im Popblog die Gewalt-Festspiele einzuläuten, führt doch kein Weg daran vorbei: die neueste 7inch der Band um Patrick Surrogat Wagner ist schon wieder bemerkenswert. Die Brutalität aus „Szene einer Ehe“ wandert diesmal von der Tonspur ins Visuelle, „Tier“ ist im Vergleich zu den bisher veröffentlichten Gewalt-Songs ein beinah reduzierter, halbwegs zugänglicher Song, dessen Video dafür aber wirkt, als hätte Hermann Nitsch sein Orgien-Mysterien-Theater in eine psychologische Gruppensitzung des Wiener Aktionismus übertragen.
Veröffentlicht wird Gewalts nächste Attacke übrigens erstmals auf Fidel Bastro, der Noise-Rock-Label-Institution aus Hamburg. Eine Hochzeit im Krachhimmel.
Gewalt auf der Bühne:
In eigener Sache:
Endlich mal Schritte in die richtige Richtung. Weg vom Diskursrock mit seinen braven ewiggleichen Gitarrensounds oder dem cleveren Chamberpop hin zu radikal runtergebrochener Noise-Ästhetik, die sogar an Big Black erinnert. Die Riffs sind etwas lahm, der Sound stimmt aber. Dem Bandnamen angemessen. Passt zur aktuellen, klar desolaten Weltlage.