Ein Flüchtling landet auf verschlungenen Pfaden in Helsinki und findet eine unverhofft helfende Hand in einem ehemaligen Herrenhemden-Vertreter und jetzigen Kneipenbesitzer. Die Working Class und die, die nicht mal Arbeit finden, verbünden sich, um den Neuankömmling vor Bürokratie und Nazis zu retten.
Ein Märchen, klar. Aber ein von Aki Kaurismäki erzähltes Märchen, das mit erstaunlicher Beschwingtheit und – ein Wort, das in Kaurismäki-Besprechungen selbstverständlich nicht fehlen darf – lakonischem Humor von den Widrigkeiten des Alltags erzählt. „Die andere Seite der Hoffnung“ ist so Kaurismäki, dass es beinah schon an eine Parodie grenzt. Egal ob Plot oder Interieurs, die „Andere Seite der Hoffnung“ ist – je nach Sichtweise – zu Klischee geronnenes Kaurismäki-Kino oder eine Art Best Of seiner langen und ergiebigen Karriere im Arthouse-Kino. Der europäische Jim Jarmusch arbeitet noch stoischer an seinen Themen als sein amerikanischer Bruder im Geiste, veröffentlicht seltener Filme, bleibt sich dafür aber bis in die letzte Einstellung hinein treu. Keine Experimente in Finnland!
Auch wenn Kaurismäki also seinem Werk mit „Die andere Seite der Hoffnung“ gar nichts Neues hinzufügt, mag der Moment für einen Film dieser Art im jetzigen Klima vielleicht sogar passender als je zuvor sein. Außerdem mag ich auch die Ramones, wie soll ich mich also über die Variation des Immergleichen beschweren können?