De Palmas Vertigo-Versuch. Die Elster unter den amerikanischen Star-Regisseuren bedient sich hier des Vertigo-Doppelgänger-Grundmotivs, erzählt dabei aber eine erstaunlich zurückhaltende Geschichte, geradezu bedächtig und ruhig. Ich hatte den de Palma der 70er/80er deutlich exploitativer in Erinnerung. „Schwarzer Engel“ zeigt eine liebevolle Obsession, Hauptdarsteller Cliff Robertson glüht innerlich vor Begehren und Verzweiflung, Schuld und Sehnen. Sein Blick wirkt beinah religiös entrückt, ab dem Moment er seine Doppelgängerin entdeckt. Die Schlußsequenz ist dann ein einziger Taumel, eine kreisende Kamerabewegung, die überhaupt nicht mehr aufhören will.
Der Twist ist eigentlich ziemlich offensichtlich und ich bin über mich selbst erstaunt, dass ich den überhaupt nicht hatte kommen sehen.
Ein seltsamer Film: nicht wirklich spannend, aber doch in seinem ruhigen Fluß durchaus unterhaltsam.