vonChristian Ihle 19.06.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Nach Sichtung von „Alien: Covenant“ stellt sich tatsächlich als dringlichste Frage nicht die nach der Schöpfung der Menschheit, sondern wie sich Weyland Industries (die Firma, die die ganzen Raumschiffe in den Alien-Filmen auf Mission schickt) als Mega Corporation so lange halten konnte, wenn scheinbar als Einstellungskriterien zuvorderst die Soft Skills Inkompetenz, Ignoranz und Idiotie eingefordert werden. Die erste Hälfte ist wirklich hanebüchen. Da bereite ich mich besser vor, wenn ich ein Wochenende im Bayrischen Wald verbringen möchte (also rein theoretisch, Gott bewahre, dass das mal passiert!).
Was mich dazu perplex macht: die Crew landet auf einem völlig fremden Planeten, entdeckt eine offensichtlich ausgerottete menschenähnliche Rasse, die in herrschaftlichsten Gemäuern lebt (very original Star Trek, die Kulisse übrigens) und der „Ahh“-Faktor ist so runtergedreht, dass matter of fact artig lediglich bemerkt wird, dass hier jemand Weizen angebaut hat. „Alien: Covenant“ versteht es, den Zuschauer mitzunehmen. Durst.

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Was ich zudem schade finde: warum die mühsam aufgebaute und tatsächlich ja ziemlich interessante backstory von „Prometheus“ hier so stiefmütterlich behandelt wird – ist das nicht gerade die *saving grace* von „Prometheus“ gewesen, dass man sich bei allen Schwächen und Unebenheiten halt doch nicht der Faszination der „Konstrukteure“ und des größeren Zusammenhangs der Schöpfung im Alien/Menschen/Konstrukteure-Universum entziehen konnte?
Was von „Prometheus“ übrig bleibt: die große Michael Fassbinder – Show, hier mit einem Touch Marlon Brando in Apocalpyse Now versehen und in Doppelrolle besetzt. Aber bizarr ist es schon: das Faszinierendste an einem Film über den Mensch, das Weltraum und den Alien bleibt dann doch der Roboter.

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