vonChristian Ihle 28.07.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

“Ist Ed Sheeran ein trauriger Troubadour, ein kumpeliger Draufmacher, Justin Biebers Songwriter und Golfbuddy oder doch ein Rapper, der so lange vor dem Badezimmerspiegel geübt hat, bis er dachte, dass es auch für den Rest der Welt reicht? Seine Antwort ist immer Ja zu allem. Weil er keiner Szene angehört, muss sich Sheeran auch niemandem verpflichtet fühlen. Schamlos erspürt er in jedem Dorf den harmlosesten Hund – und reitet darauf in den nächsten goldenen Sonnenuntergang. (…)
Bestenfalls schlägt er dabei den Ton eines treudoofen Frauenverstehers an, der sich einfach nicht erklären kann, warum ihn die Zimtzicken immer wieder in ihrer friend zone parken. Schlimmstenfalls entlarvt er sich als Nachtreter. (…) Seine Songs treffen nicht nur den kleinsten gemeinsamen Nenner des Publikums – das gelingt anderen Popstars noch konsequenter als ihm. Sheeran appelliert auch an die niederen Instinkte seiner Zuhörer. Er tritt 90.000 Menschen gegenüber und singt von Dingen, die jeder im Publikum schon einmal gedacht hat, aber meistens doch lieber für sich behielt. Sheeran vertont diese schwachen Momente und lebt von dem Kick, der mit solch kleinen Grenzüberschreitungen einhergeht.
Ein Tempo-40-Mann für das Leben in der 30er-Zone.”

(Daniel Gerhardt in der ZEIT)

Mit Dank an Lukas Klenner!

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2017/07/28/schmaehkritik-648-ed-sheeran/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert