vonChristian Ihle 08.09.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Was war der erste Teil von „Guardians Of The Galaxy“ doch für eine schöne Überraschung: all der schale Bombast, mit dem uns Marvel-Filme sonst (vergeblich) zu überwältigen versuchen, wie weggewaschen und an seiner statt ein locker-luftiges Abenteuer einer Gruppe Misfits im All, das sich der Albernheit seiner Prämissen immer selbst bewusst war. Hätte man bei der Ankündigung des Films auch nicht geglaubt, dass ausgerechnet die Episode um einen laufenden Baum und einen sprechenden Waschbär der beste aller Marvel-Filme werden würde.

Umso größer nun die Enttäuschung, dass trotz gleicher Besetzung vor und hinter der Kamera der zweite Teil der Guardians Of The Galaxy diese Frische komplett verloren hat und sich ganz marvellike in einem nicht endenwollenden Endkampf verliert, viel zu lang ist (2 Stunden 20 Minuten! Fünf (!) Post-Credits-Sequenzen!) und völlig vergessen hat, dass die Unbekümmertheit den ersten Teil so attraktiv gemacht hat.

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Das subtile Augenzwinkern des Vorgängers ist Holzhammerwitzen (David Hasselhoff!) gewichen, die Geschichte geht gleich um den Kampf zwischen Gottvater und Gottes Sohn und das Schlachtfeld sind ganze Planeten. Hauptfigur Star Lord (Chris Pratt) wird vom liebevollen, hybrisgeplagten Trottel zu einem Langweiler mit Gottkomplex und zerstört damit die ganze Balance des Films. Da hilft auch nicht, dass es bei der einen oder anderen Nebenfigur immer noch gelingt, überraschend viel Herz in die Eindimensionalität einer Comicverfilmung zu injizieren, denn Drax (Dave Bautista) oder Yondu (Michael Rooker) bekommen natürlich viel zu wenig Screentime, um diesen Film aus der Ödnis der Selbstfindung seiner Hauptfigur zu retten. Schade!

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