Ein Pärchen lebt gemeinsam in einem Haus, liebt sich, streitet sich – bis eines Tages urplötzlich der Mann (Casey Affleck) bei einem Autounfall ums Leben kommt. Er erwacht im Hospital als Geist und wandert fortan stumm durch die alte Wohnung.

„A Ghost Story“ ist ein bemerkenswerter Film. Einer der besten, ungewöhnlichsten und mit Sicherheit stillsten Filme des Jahres. „A Ghost Story“ geht nah an den Kern des Daseins, ohne dabei konkret zu werden. „A Ghost Story“ bleib flüchtig, ein Hauch, eine Ahnung – so sehr, dass selbst ein kurzer, mitgehörter Partymonolog eines Will Oldham’schen Hipster-Schrats über die Vergeblichkeit allen Schaffens und über das unausweichliche Ende von allem und jedem wie ein krachendlauter Höhepunkt in 90 Minuten Stille wirkt.

Trotzdem gelingt es Regisseur David Lowery eine so existentialistisch-emotionale Wirkung aufzubauen, dass es schwer fällt, nicht in lobpreisende Kitschprosa zu verfallen. Das würde „A Ghost Story aber nicht gerecht, liegt doch eine unendliche Traurigkeit und ein Bedauern der Vergänglichkeit der Zeit über diesem Film. Eine Traurigkeit, die nie manipulativ melodramatisch eingesetzt wird, sondern einfach da ist. Immer.
Ich wurde selten von so wenig so sehr erschüttert.

(Ratschlag: ein Film, der im Kino gesehen werden muss. Nicht der Bilder wegen (die sind auch toll), sondern aufgrund des Zwangs, sich auf ihn einzulassen. A Ghost Story kann nicht funktionieren, wenn ihr Twitter checkt, WhatsApp durch die Welt jagd oder euch auf Facebook in Sicherheit markiert)