Popcorn-Entertainment meets Meta-Mythen-Movie.
Wer den achten Teil von „Star Wars“ als perfekten Film bezeichnet, hat nicht alle R2D2s im Schrank. Moderne Blockbustermaßstäbe angelegt steht „Die letzten Jedi“ dennoch ohne Frage auf der guten Seite.
Wenn nur das Drehbuch wenigstens ein bisschen Wert auf die Charaktere legen würde! Wie schon im letztjährigen Star Wars – Spinoff „Rogue One“ sind die Protagonisten eine einzige Holzschnittparade. Und zwar durch die Bank, selbst die neuen everybody’s darlings Finn und Rey sind uninteressante, eindimensionale Chiffren, lediglich Oscar Isaacs Kampfpilot Poe Dameron kann in einigen Szenen glänzen.
So ist der eigentlich zentrale Plotpunkt, die große Konfrontation zwischen Rey (Daisy Ridley) und Kylo Ren (Adam Driver, immer noch schwierig und oft unfreiwillig komisch) zwar in beeindruckend abstrakte Bilder getaucht, aber emotional nie nachvollziehbar.
Das eigentliche Thema der achten Star Wars – Episode scheint aber sowieso zu sein, sich von der Bürde der Vorgänger frei zu machen, das alte „Krieg Der Sterne“ in die Rente zu schicken und endgültig eine neue Generation zu etablieren, auf dass noch in Jahrzehnten weitere Folgen produziert werden können. Da Subtilität noch nie die Stärke der Star Wars – Reihe war, wird dieses Vorgehen auch gleich mehrmals thematisiert und ergibt so ein schönes Meta-Movie über die Bildung von Mythen und die damit einhergehenden Bürden für die Folgegeneration: „Let the past die. Kill it, if you have to. That’s the only way to become what you are meant to be.“