„Goodnight Brooklyn – The Story Of Death By Audio“ ist eine Dokumentation über Subkultur vs Gentrifizierung am Beispiel Brooklyn und hier im Besonderen des Death By Audio – Clubs, der von der Szene um A Place To Bury Strangers in den Mitt-Nullern gegründet wurde. Das Interessante an „Goodnight Brooklyn“ ist vor allem, dass die Gentrifizierung nicht durch das böse Kapital von außen oder gar Donald Trump selbst kommt, sondern sozusagen ein Inside Job ist. Das „Vice Magazine“ zieht in das selbe Gebäude und anfangs freuen sich die Death By Audio – Gründer noch: Brüder im Geiste etc pp! Doch dann kehrt Vice mit dem ultrakapitalistischen Besen und versucht, Death By Audio vor die Tür zu setzen.
Die Clubbetreiber (die auch im Club selbst wohnen und leben) erreichen als Kompromiss noch ein letztes Monat Bleiberecht, in dem sie eine wahnsinnige Konzertreihe veranstalten und in „Goodnight Brooklyn“ so für Liveaufnahmen von praktisch jedem sorgen, der im US-DIY-Indie der letzten zehn Jahre relevant war: Thee Oh Sees, Ty Segall, Future Islands, Protomartyr, Les Savy Fav, Dan Deacon, A Place To Bury Strangers, Lightning Bolt und und und). Doch selbst dieses Monat gibt ihnen Vice nicht mehr reibungslos, sondern behindert die Szene in einem zermürbenden Kleinkrieg, wo es nur geht.
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Höhepunkt der Konfrontation ist ein Fuck-You-Painting gegen Vice-Gründer & -CEO Shane Smith, das ein Künstler während einer Death By Audio – Exhibition malt und in der Folge von Vice wieder überpinselt wird – und weswegen „Death By Audio“ mit sofortigem Rauswurf gedroht wird.
Abgesehen von den Liveaufnahmen und der Geschichte einer Konfrontation ist „Goodnight Brooklyn – The Story Of Death By Audio“ aber vor allem auch eine Hymne auf alternative Konzepte der Lebens- und Clubführung, des DIY-Gedankens und der Liebe zur Musik. Schwer, da nicht feuchte Augen zu bekommen, wenn oben genannte Künstler auf der Bühne immer wieder auf die Wichtigkeit von Läden wie Death By Audio hinweisen und die Szene für ihr Durchhaltevermögen gegen alle Widrigkeiten loben.